Obdachlosenunterkünfte: Stadt muss Zwangsräumung unterlassen!


Angesichts der geplanten Räumung der Obdachlosenunterkünfte nahe der Wärmestube in Saarbrücken am 16. Januar fordern die Grünen im Stadtrat, die Zwangsräumung zu unterlassen. Zumindest müsse die Räumung des Lagers so lange aufgeschoben werden, bis andere Lösungen eruiert worden sind.  Dazu erklärt Thomas Brass, sozialpolitischer Sprecher und stellvertretender Fraktionsvorsitzender:

„Wir erwarten von der Stadt, erst mögliche Unterkünfte für die Obdachlosen zu vermitteln. Entsprechende Angebote und Wohnraum von Seiten der Stadt gibt es bereits. Allerdings stellt sich die Frage, warum es nicht gelingt, die Obdachlosen dort unterzubringen. Statt wieder in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Probleme zu verlagern, so wie es bei den Unterständen vor der Johanniskirche gehandhabt wurde, sollte die Stadt aktiv auf die Menschen zugehen und sie in entsprechende Angebote bringen. Alternativ könnten Flächen ausgewiesen werden, auf denen die Übernachtung in Zelten erlaubt wird.“ 


Außerdem fordern die Grünen konstruktive Lösungen und eine Verbesserung der Kommunikation zwischen Stadt und sozialen Hilfsangeboten wie der Wärmestube. „Wir haben bereits vor längerer Zeit die Einrichtung von Saarbrücker Nestern gefordert, die Obdachlosen eine sichere und warme Schlafmöglichkeit im Freien bieten. Solche Schlafkapseln gibt es bereits in anderen Städten wie z.B. Ulm, und sie schützen vor Regen und Kälte. Dadurch könnte die Stadt Zufluchtsorte schaffen, die auch von freiwillig Obdachlosen in Anspruch genommen werden. Gleichzeitig können Sozialarbeiter:innen dort gezielt im Einsatz sein,“ so Brass abschließend.