Jetzt steht er, der Rohbau des Vierten Pavillons, von uns auch gerne als „Museumsklotz“ bezeichnet. Schon seit Planungsbeginn wird dieses Prestige-Projekt der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz eher mit Pleiten, Pech und Pannen in Verbindung gebracht: Fehler der Jury bei der Ausschreibung des Wettbewerbs für den Museumsneubau, die aktuelle Spesenaffaire des mittlerweile beurlaubten Stiftungsvorstandes, harsche Kritik an dessen unangemessenen hohem Gehalt ebenso wie an dem überaus stattlichen Honorar für den Projektsteuerer.
Jetzt kommt noch eine Kostenexplosion dazu: Statt 9 Millionen Euro steigen die Kosten um mehr als das Doppelte auf 25 Millionen. Und keiner will oder kann die Frage beantworten, wieso diese Finanzierung so aus dem Ruder gelaufen ist.
Dabei wurde in der Öffentlichkeit sehr wohl der Eindruck erweckt, dass das Land zusammen mit einem Sponsor dieses Projekt stemmen und auch die Übersicht über die Ausgaben behalten kann. Die zuständige Kultusministerin in der damaligen CDU-Landesregierung Kramp-Karrenbauer hätte über diese desaströse Finanzierung, die sich schon frühzeitig abgezeichnet hatte, informieren müssen. Oder wollte man die Öffentlichkeit bewusst im Unklaren lassen?
Wie man heute sieht, hat es keinen Sinn gehabt, den Kopf in den Sand zu stecken und auch unsere fast gebetsmühlenartig wiederholten Forderungen nach Offenlegung der Finanzierung unbeantwortet zu lassen.
Wir verurteilen vehement diesen verschwenderischen Umgang mit Steuergeldern. Denn für diese Sünden müssen letztendlich die BürgerInnen zahlen.
Und das für ein Projekt, das ohne maßgebliche Beteiligung des Stadtrates und gegen erhebliche Widerstände der AnwohnerInnen durchgesetzt wurde.
Thomas Brück
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