Die Mitglieder des Bundestages erheben sich und der Bundestagspräsident Norbert Lammert bittet die Angehörigen der Opfer der rechtsradikalen Anschläge um Entschuldigung wegen der Fahndungspannen und der falschen Verdächtigungen. Er zeigte sich beschämt, dass „die Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder die über Jahre hinweg geplanten und ausgeführten Verbrechen weder rechtzeitig aufdecken noch verhindern konnten.“
Was ist das überhaupt für eine Bezeichnung: „Döner-Morde“. Den Vorschlag, diesen Ausdruck zum Unwort des Jahres zu wählen, kann ich nur unterstützen. Eine oftmals schrille Boulevardpresse nutzte ungeheure Verbrechen vor dem Hintergrund rechtsextremer Ideologie, besonders bittere Verdächtigungen darzustellen und die Taten zu banalisieren. Neu ist, dass sich über Jahre keine Gruppierung zu den Verbrechen bekannte und damit keinen Ansatz bot, die Täter zu überführen. Alle Menschen mit ausländischem Aussehen und Namen standen unter Generalverdacht.
Terrorismus ist eine Folge von Rassismus und der ist mitten in der Gesellschaft vorhanden – mehr als wir alle annehmen. Ich erinnere nur an die Vorkommnisse in Altenkessel, als zum ersten Mal einmal monatlich ein Frauenschwimmen unter Beteiligung von Muslimas eingeführt wurde. Diese Xenophobie ist mir unverständlich. Es ist unsere Aufgabe als Demokraten, in Parteien, in der Zivilgesellschaft alles zu tun, damit sich rassistische und menschenfeindliche Morde in unserem Lande nicht wiederholen. Das Übel muss an der Wurzel gepackt werden. Hier ist die Arbeit in Schulen und Jugendeinrichtungen von besonderer Bedeutung. Begegnungen zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Herkunft sollten gezielt stattfinden.
Karin Burkart
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