01.02.2011 | Integration statt Desintegration

Für das Saarland spielt Saarbrücken im Konzert der regionalen Großstädte die Hauptrolle. Dies kommt in vielen Bereichen zum Ausdruck, so in der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Bedeutung. Gleichzeitig befindet sich die Landeshauptstadt in einer Konkurrenzsituation mit anderen Städten und muss sich beständig neuen Herausforderungen stellen. Dabei muss ein Pluspunkt moderner Städte ihre tolerante, kulturelle Pluralität sein. Denn im Wettbewerb der Städte ist der Umgang mit dieser Internationalität entscheidend.
In Saarbrücken leben Menschen aus über 130 verschiedenen Herkunftsländern. Das bietet ein enormes Entwicklungspotenzial und ist eine riesige Bereicherung für die Stadtgesellschaft. Dies zu nutzen ist das Gebot der Stunde und nicht den Untergangsprophezeiungen von Sarrazin bis Focus-Magazin auf den Leim zu gehen.
Saarbrücken hat eine Einwohnerzahl von rund 180.000 Menschen, davon haben 23.000 einen ausländischen Pass und 18.000 leben hier mit einem sogenannten Migrationshintergrund, d.h. Deutsche mit zwei Staatsangehörigkeiten und/oder einem „nichtdeutschen“ Geburtsland. Um eine erfolgreiche Integration dieser Menschen zu ermöglichen, muss die Aufnahmegesellschaft, hier die Stadt, den ImmigrantInnen Möglichkeiten der Teilnahme und Teilhabe garantieren.
Ein wichtiger Schritt dabei muss die Öffnung der Stadtverwaltung und der städtischen Betriebe für EinwandererIinnen sein.
Gerade mal geschätzte 2 % der Bediensteten bei der Stadt haben einen Migrationshintergrund. Bei einem Gesamtanteil an der Bevölkerung von über 20%! Dieses Verhältnis gilt es zu verbessern. Selbiges gilt natürlich auch für die Landesverwaltung. Dort sieht es nämlich nicht besser aus.

Thomas Brück