Die Grünen im Stadtrat Saarbrücken setzen sich dafür ein, dass die Landeshauptstadt ein Pilotprojekt für Hybrid-Oberleitungsbusse ins Leben ruft. Diese sollen die Wasserstoffbusse der Saarbahn ergänzen und so den Anteil umweltschonender, emissionsloser Antriebe erhöhen. Zunächst sei hierbei ein Streckenverlauf vom Bahnhof zur Saar-Uni denkbar.
Hierzu erklären die Fraktionsvorsitzende, Claudia Schmelzer, und der verkehrspolitische Sprecher, Axel Klaus: “Sogenannte Hybrid-Oberleitungsbusse (auch Batterie-Oberleitungsbusse genannt) vereinen zwei umweltschonende Technologien in einem: Sie können erstens rein batteriebetrieben auf Strecken unterwegs sein, an denen keine Elektrifizierung durch Oberleitungen erfolgt. Und zweitens können sie an vorhandene Oberleitungen andocken und dabei gleichzeitig ihre Batterie aufladen. Längere Lade- und damit Ausfallzeiten an Ladestationen entfallen somit.
Wir sind der Auffassung, dass die Landeshauptstadt die Vorteile dieser Technologie nutzen und sich in Kooperation mit der Saarbahn GmbH um ein Pilotprojekt für Oberleitungsbusse bemühen sollte unter Ausschöpfung möglicher Fördermittel auf allen Ebenen. Hierbei böte sich zunächst eine viel genutzte Strecke etwa vom Bahnhof zur Saar-Universität an. Der Vorteil hierbei liegt auch darin, dass die Trolleybusse zu Stoßzeiten unkompliziert Doppelgelenkbusse genutzt werden können, um dem Fahrgastaufkommen gerecht zu werden. Hierbei können auch sogenannte Multifunktionsabteile zum Einsatz kommen, die in den Stoßzeiten für die Mitnahme von mehr Fahrgästen konzipiert werden können, und ansonsten mehr Platz zum Beispiel für Fahrräder bieten.“
Anlass für den Vorstoß der Grünen ist die dabei auch die jüngst erfolgte, umfangreiche Förderung des Projektes eines ortsansässigen Unternehmens (LibroDuct) durch Bund und Land, welches zum Ziel hat, automatisierte Stangenstromabnehmer für Batterie-Oberleitungsbusse zu entwickeln. “Mit einer solchen Technologie würde es ermöglicht, die Hybrid-Oberleitungsbusse noch effizienter einzusetzen und damit Umlaufzeiten zu reduzieren sowie bessere Taktungen zu ermöglichen. Zudem ermöglicht es die Technologie, Investitionen in die Infrastruktur geringer zu halten im Vergleich zum Aufbau eines Netzes von Ladestationen für E-Busse. Außerdem kann eine Oberleitung für beide Fahrtrichtungen genutzt werden.
Gerade auf viel genutzten Strecken könnten sich positive Synergieeffekte zum bestehenden Saarbahn- und Busverkehr ergeben. Perspektivisch könnten nach einem erfolgreichen Pilotprojekt weitere Strecken ins Auge gefasst werden, beispielsweise zum Winterbergklinikum”, so Schmelzer und Klaus abschließend.