Angesichts der Berichte von Anwohner:innen über die Zustände in der Saarbrücker Johannisstraße, insbesondere am und um den sogenannten Pavillon, erwartet die Grüne Stadtratsfraktion von der Landeshauptstadt eine deutliche Verstärkung der Sozialarbeit. Außerdem müsse das auf Antrag der Grünen beschlossene Quartiersmanagement für das Nauwieser Viertel angesichts der aktuellen Situation zeitnah eingerichtet werden.
“Bereits im vergangenen Jahr hatten wir darauf hingewiesen, dass mit dem Abbau der Wartehäuschen an der Johanneskirche soziale Probleme nur verlagert, aber nicht gelöst würden. Die zahlreichen Berichte von Anwohner:innen der Johannisstraße bestätigen dies. Man kann es den sogenannten Randständigen nicht zum Vorwurf machen, dass sie sich nun einen Ausweichort suchen. Viel entscheidender ist es, dass sie mit ihren sozialen Problemen nicht alleine gelassen werden. Die aktuelle Situation zeigt nun aber leider, dass die bisherige Sozialarbeit seitens der Stadt vollkommen unzureichend ist.
Wir erwarten von Oberbürgermeister Conradt, dass ein Gesamtkonzept erarbeitet wird unter anderem in Zusammenarbeit mit den Sozialarbeiter:innen, dem Sozialdezernat, den Wohlfahrtsverbänden und dem Land, um die Situation für sozial schwächere Mitbürger:innen zu verbessern. Darüber hinaus müssen die Streetworker der Stadt endlich regelmäßig vor Ort eingesetzt werden und das Stellenkontingent muss aufgestockt werden. Letztere Forderung hatte unsere Fraktionsvorsitzende, Claudia Schmelzer, bereits nach Bekanntgabe des Abrisses der Wartehäuschen an der Johanneskirche erhoben. Was die Verfolgung, in erster Linie aber die Prävention von Straftaten anbelangt, sehen wir außerdem das Land in der Pflicht, ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten und die nötige Präsenz von Vollzugsbeamten der Polizei sicherzustellen”, erklärt der sozialpolitische Sprecher der Grünen im Stadtrat, Thomas Brass.
“Die aktuellen Schilderungen der Bürger:innen der Johannisstraße verdeutlichen gleichzeitig, wie wichtig die baldige Einführung des auf unseren Antrag hin beschlossenen Quartiersmanagements für das Nauwieser Viertel ist. Durch das Quartiersmanagement würde gewährleistet, dass die Bürger:innen vor Ort eine:n feste:n Ansprechpartner:in bei verschiedenen sozialen Problemen haben. Durch eine Vernetzung mit den bereits vor Ort vorhandenen Vereinen und Institutionen könnten außerdem zeitnah Lösungsansätze für auftretende Konflikte entwickelt werden”, so Brass abschließend.