Gleiche Rechte für alle in den Bädern der Landeshauptstadt Saarbrücken

Zur Gleichstellung von Frauen und nichtbinären Personen fordert die Stadtratsfraktion von Bündnis 90 die Grünen, in den städtischen Schwimmbädern die Nutzung der Nassbereiche mit freiem Oberkörper allen Besucher:innen zu erlauben.

Hierzu erklärt die frauenpolitische Sprecherin von Bündnis 90 die Grünen, Patricia Schumann: “Nachdem vergangenes Jahr ein Schwimmbad in Göttingen eine nichtbinäre Person, die kein Oberteil getragen hatte, des Bades verwies und ihr Hausverbot erteilte, hob die Stadt das Verhüllungsgebot in den vier städtischen Schwimmbädern zum 1. Mai auf. Als Reaktion auf die Göttinger Ereignisse gibt es seitdem in immer mehr deutschen Städten, wie Hamburg oder Siegen, Bestrebungen, im Sinne von mehr Geschlechtergerechtigkeit allen Besucher:innen von Schwimmbädern das Baden mit freiem Oberkörper zu erlauben.  

Die bisher geltende unterschiedliche Behandlung von Frauen und nichtbinären Menschen aufgrund sekundärer Geschlechtsmerkmale stellt eine Form der Diskriminierung dar, die im 21. Jahrhundert nicht mehr zeitgemäß ist. Frauen, Männer und non-binäre Personen sollen an den gleichen Orten auch die gleichen Rechte haben! Aus diesem Grund möchten wir, dass die Bekleidungsregeln in den Haus- und Badeordnungen der Saarbrücker Frei- und Hallenbäder auch für die Nassbereiche nur noch die vollständige Bedeckung der primären Geschlechtsorgane vorschreiben, und werden dazu einen Antrag in der nächsten Stadtratssitzung einbringen.  

In einer offenen Gesellschaft sollte jeder Mensch frei entscheiden können, wie er oder sie sich in der Öffentlichkeit zeigt! Der Anblick von Frauen und nichtbinären Personen mit freiem Oberkörper sollte in den Saarbrücker Schwimmbädern ebenso zur Normalität gehören, wie der Anblick von Männern mit nacktem Oberkörper! Das Verhüllungsgebot zwingt Menschen derzeit aber, sich aufgrund ihrer sekundären Geschlechtsmerkmale einem Geschlecht zuzuordnen, das unter Umständen nicht ihrer persönlichen Geschlechtsidentität entspricht. Mit unserer Initiative möchten wir einen wichtigen Schritt hin zu mehr sexueller und physischer Freiheit und mehr Selbstbestimmung für alle Geschlechter in unserer Stadt vollziehen! Da niemand aufgrund seines Geschlechts benachteiligt oder bevorzugt werden darf, sollten alle Besucher:innen die städtischen Schwimmbäder auch mit freiem Oberkörper nutzen dürfen.”