Die Grünen im Stadtrat bemängeln, dass das Saarbrücker Filmhaus selbst vier Jahre nach einem entsprechenden Stadtratsbeschluss nach wie vor nicht barrierefrei erreichbar ist. Davon konnte sich der behinderten- und kulturpolitische Sprecher der Fraktion, Thomas Brass, am Wochenende während der Feier zum 30-jährigen Bestehen der Einrichtung überzeugen. Die Grünen erwarten, dass die beschlossenen Maßnahmen zur Barrierefreiheit zügig umgesetzt werden. Sollte die Herstellung der Barrierefreiheit am heutigen Filmhaus-Standort nicht möglich sein, müsse schnellstmöglich ein Alternativstandort in Betracht gezogen werden.
“Saarbrücken muss eine Stadt sein, in der alle Mitbürger:innen gleichberechtigt am Alltag teilnehmen können. Im vergangenen Jahr haben wir als Stadt endlich einen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention verabschiedet, auf den auch Taten folgen müssen. Dazu zählt es auch, Mitbürger:innen mit Behinderung barrierefreien Zugang zu kulturellen Einrichtungen zu gewähren”, erklärt der behinderten- und kulturpolitische Sprecher der Stadtratsgrünen, Thomas Brass, und ergänzt:
“Bereits seit Jahrzehnten fordern die Grünen im Stadtrat, das Filmhaus barrierefrei zu gestalten und im Jahr 2018 wurden vom Stadtrat umfangreiche Maßnahmen diesbezüglich beschlossen. Diese sollten den Einbau eines Treppenliftersystems im Haupteingangsbereich umfassen, ein Treppensteiggerät für Rollstühle, eine normgerechte Behindertentoilette und eine rollstuhlnutzerfreundliche Zuwegung im Innenhof. Umgesetzt wurde davon bislang jedoch fast nichts. Wie an uns am Rande der Feierlichkeiten anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Filmhauses herangetragen wurde, ist die eingerichtete Behindertentoilette durch Vandalismus zerstört worden. Und bezüglich der Thematik Treppenliftersystem gäbe es die Forderung der Bauaufsichtsbehörde nach einem dritten Rettungsweg, was wohl nicht darstellbar ist.”
“Wir erwarten von der Verwaltung, endlich ihrer Verantwortung für die Herstellung der Barrierefreiheit in allen Alltagsbereichen nachzukommen und die Beschlüsse des Stadtrates zügig umzusetzen. Wir fordern aufgrund der aktuellen Situation gegenüber der Verwaltung einen umfangreichen schriftlichen Bericht zum Thema Barrierefreiheit des Filmhauses, in dem die geplanten Maßnahmen dargestellt werden! Sollte aufgrund baulicher Problematiken die Herstellung der Barrierefreiheit im Filmhaus nicht vollständig möglich sein, muss in vertretbarer Zeit seitens der Verwaltung ein geeigneter Ersatzstandort gefunden werden”, so Brass abschließend.