Kürzlich hat die Landeshauptstadt ohne große Vorankündigung und zu unser aller Überraschung die Wartehäuschen an der Saarbahn-Haltestelle Johanneskirche abreißen lassen. Seit vielen Jahren versammelten sich in und um die Häuschen sogenannte Randständige, wodurch die Haltestelle immer wieder als sozialer Brennpunkt in die öffentliche Diskussion geriet. Viele Bürger:innen, die auf die Bahn warten, fühlen sich an der Johanneskirche nicht sicher.
Auch wir sind dafür, Lösungen zu finden, damit die Johanneskirche ein sicherer Ort für alle wird. Allerdings darf die Lösung nicht lauten, bestimmte Personengruppen durch den Abriss der Wartehäuschen schlicht zu vertreiben. Damit löst die Stadt keine sozialen Probleme oder erhöht die Sicherheit, sie verlagert die Probleme lediglich. Was wir brauchen sind nachhaltige Maßnahmen, um die Situation der Mitbürger:innen, die sich täglich an den Unterständen versammelten, zu verbessern. Das ist unsere soziale Verantwortung!
Wir fordern ein Gesamtkonzept, das in Zusammenarbeit mit Sozialarbeiter:innen, dem Zentrum für Bildung Saar, dem Sozialdezernat der Landeshauptstadt und den Wohlfahrtsverbänden erstellt werden muss, um die Sozialarbeit in der Landeshauptstadt und damit letztlich die Situation für sozial schwächere Menschen zu verbessern. Ergänzt werden muss dies durch ein Quartiersmanagement im Nauwieser Viertel, für das wir uns bereits seit Jahren einsetzen. Saarbrücken muss ein lebenswerter Ort für alle sein, und das gilt auch für sozial schwächer gestellte Mitbürger:innen!
Thomas Brass