Die Koalition im Saarbrücker Stadtrat aus CDU, B90/Die Grünen und FDP setzt sich für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Mandat ein und spricht sich dafür aus, ein zentral gelegenes Kinderbetreuungsangebot während Sitzungen des Stadtrates der Landeshauptstadt und seiner Ausschüsse einzurichten.
“Frauen sind in der Bundesrepublik Deutschland in der Politik nach wie vor stark unterrepräsentiert. Dies gilt auch für kommunale Parlamente. Der Stadtrat Saarbrücken bildet hier mit einem aktuellen Frauenanteil von 36,5% keine Ausnahme. Unser Ziel ist es, diese Unterrepräsentanz abzubauen, indem wir Hürden, sich kommunalpolitisch zu betätigen, senken. Einen wichtigen Schritt darin sehen wir in der besseren Vereinbarkeit und Familie und Beruf. Denn eine Hürde für ein ehrenamtliches Engagement in einem Rat stellt für Eltern sicherlich die Problematik der Kinderbetreuung dar, vor allem für alleinerziehende Elternteile. Daher setzen wir uns dafür ein, dass die Landeshauptstadt ein zentral gelegenes Kinderbetreuungsangebot während der Sitzungen des Stadtrates und der Ausschüsse einrichtet und so auch eine Vorbildfunktion für andere Verwaltungen, Behörden, Institutionen und Arbeitgeber:innen generell einnimmt”, so die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, Jeanne Dillschneider, und die Stadtverordnete Margret Berwian.
“Die Problematik der Vereinbarkeit von Familie und ehrenamtlichem politischen Engagement liegt vor allem darin begründet, dass die Sitzungen des Rates und der Ausschüsse zu eher familienunfreundlichen Zeiten, das heißt am späten Nachmittag und gar bis in die Abendstunden hinein, stattfinden. Wenn man nicht auf Familienangehörige zurückgreifen kann, gestaltet es sich zu diesen Zeiten oftmals schwierig, ein privates Betreuungsangebot zu organisieren. An erster Stelle steht aber die Schaffung eines flächendeckenden Betreuungsangebotes zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. So wichtig die Beseitigung von Hürden für ein ehrenamtliches politisches Engagement vor allem von Frauen ist, wenn es für andere Eltern darum geht, dass sie einen Arbeitsplatz nicht annehmen können, weil die Betreuung für die Kinder nicht gesichert ist, muss diesen vorrangig ein Betreuungsangebot gerade auch in den Randzeiten gemacht werden”, ergänzt die FDP Stadtverordnete, Heike Müller.
“Aus diesen Gründen beauftragen wir die Verwaltung mit der Ausarbeitung eines entsprechenden Kinderbetreuungskonzeptes. Hierbei soll unter anderem auch geprüft werden, inwieweit während der Betreuungszeiten eine Zusammenarbeit mit der Kinderabteilung der Stadtbibliothek möglich wäre. Wir sind zuversichtlich, mit einem entsprechenden Betreuungsangebot stärkere Anreize für die Beteiligung von Eltern im Rat generell zu schaffen”, so der Fraktionsvorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion, Sascha Zehner, abschließend.