Nachdem die Saarbrücker Stadtratskoalition im vergangenen Jahr im Verkehrsausschuss einen Antrag zur Steigerung der Aufenthaltsqualität z. B. durch die Schaffung einer autofreien Zone in der Landeshauptstadt eingebracht hatte, begrüßen die Fraktionen von CDU und B90/Die Grünen nun die von der Verwaltung vorgebrachten Vorschläge.
“Zur Steigerung der Lebensqualität in der Landeshauptstadt Saarbrücken haben wir einen öffentlichen Beteiligungsprozess angeregt, um Vorschläge von Bürger*innen, Interessenverbänden, Gastronomie und Handel zu sammeln und auf ihrer Grundlage ein Konzept für die Einrichtung u.a. autofreier Zonen zu entwickeln, das anschließend in einem Pilotprojekt umgesetzt werden sollte.
Wir begrüßen ausdrücklich die nun von der Verwaltung vorgeschlagene Idee von Superblocks, in denen das vollständige Durchfahren unterbunden, der Durchgangsverkehr auf die umliegenden Hauptverkehrsachsen verlagert wird und gemeinsamer Parkraum geschaffen wird. So kann im Gebiet deutlich langsamer gefahren werden und es wird weniger individueller Parkraum z. B. an den Wohneinheiten benötigt”, erklärt die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, Yvonne Brück.
„In solchen verkehrsarmen Superblocks steigt die Verweildauer im öffentlichen Raum, sodass auch Gewerbetreibende von einem solchen Konzept profitieren könnten, so könnte durch die Stärkung des nichtmotorisierten Verkehrs beispielsweise mehr Laufkundschaft ihren Weg in die lokalen Geschäfte und Cafés finden. Zusätzlich könnten Sitzgelegenheiten und Spielgeräte zum Verweilen einladen und den nachbarschaftlichen Austausch im verkehrsarmen Superblock stärken. Wir freuen uns, dass die Verwaltung im Nauwieser Viertel grundsätzlich die Möglichkeit zur Verwirklichung eines solchen Konzeptes gegeben sieht“, ergänzt Brück.
„Ebenso zu begrüßen ist die Anregung der Verwaltung, dass mit einem qualitativ hochwertigen ÖPNV-Angebot zukünftig auch neu geplante Wohngebiete wie zum Beispiel im Knappenroth oder das Wohngebiet westlich der Metzer Straße autofrei werden könnten, So wurde der Durchgangsverkehr beim Wohngebiet Franzenbrunnen in Alt-Saarbrücken bereits unterbunden und bei der Planung auf eine attraktive Gestaltung der öffentlichen Verkehrsflächen besonderen Wert gelegt. Wir unterstützen die Verwaltung in ihrer Ansicht, dass jeweils am konkreten Projekt untersucht werden muss, ob autofrei oder autoarm die richtige Konzeption ist“, erklärt Hermann Hoffmann, der verkehrspolitische Sprecher der CDU im Stadtrat.
„Nicht zuletzt tragen sowohl die in diesem Jahr geplante Ausweitung der Fußgängerzone am St. Johanner Markt auf die Obertorstraße, die Katholisch-Kirch-Straße und die Fassstraße als auch die im Verkehrsentwicklungsplan vorgeschlagene Umgestaltung der Viktoriastraße, Kaiserstraße und Großherzog-Friedrich-Straße zur Steigerung der Aufenthaltsqualität und zur Reduzierung des individualisierten PKW-Verkehrs in unserer Landeshauptstadt bei,“ so Yvonne Brück abschließend.