Verbesserung des ÖPNV-Angebots: Stadtratsgrüne erwarten konkrete Maßnahmen seitens des Landes und Kooperationen mit der Landeshauptstadt

Die Grünen im Stadtrat Saarbrücken erwarten angesichts der jüngsten Äußerungen von Verkehrsministerin Rehlinger zur Verbesserung des saarländischen ÖPNV, insbesondere was die Ausweitung digitaler Angebote angeht, konkrete Taten in Abstimmung mit den Kommunen. Die im Verkehrsentwicklungsplan vorgesehenen Verbesserungen müssten zügig angegangen werden. Ansonsten stehe zu befürchten, dass es sich lediglich um leere Versprechungen in der Wahlkampfzeit handelt.

Die Fraktionsvorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Grünen im Stadtrat Saarbrücken, Yvonne Brück, erklärt hierzu: 

“Die Digitalisierung im ÖPNV muss vorangetrieben werden. Vorhaben wie zum Beispiel die Einrichtung von Sammeltaxis oder die Bereitstellung von Kleinbussen und Transportern, deren Fahrten per Smartphone buchbar sein sollen, müssen zeitnah umgesetzt werden, um den ÖPNV zu attraktivieren und Leerfahrten abseits der Stoßzeiten zu vermeiden, die weder wirtschaftlich rentabel noch umweltfreundlich sind. Für solche Projekte haben wir uns gemeinsam mit den Koalitionspartnern bereits im Saarbahn-Aufsichtsrat eingesetzt und werden diese Bemühungen auch künftig weiter vorantreiben. 

Wir erwarten aber auch ein Entgegenkommen der Verkehrsministerin, um solche Vorhaben in Kooperation mit dem Land unter bestmöglicher Ausnutzung von Fördermitteln in die Tat umzusetzen. Bislang ist es bei allen Vorhaben zur Attraktivierung des ÖPNV – abseits der Tarifreform – und der umweltfreundlichen Verkehre generell seitens Frau Rehlinger nur bei Lippenbekenntnissen geblieben. Ein Beispiel: Der Ausbau von Radwegen insbesondere auf Landstraßen kommt seit vielen Jahren kaum voran. Auch wurde es bei der jüngsten, wochenlangen Sanierung der Flughafenstraße erneut verpasst, die Radwegeinfrastruktur mitzudenken. 

Demgegenüber hat die Saarbrücker Stadtratskoalition konkrete Vorhaben auf den Weg gebracht, wie etwa die Einrichtung einer Fahrradzone im Nauwieser Viertel oder der Einsatz für die Anschaffung von Wasserstoffbussen bei der Saarbahn. Ein weiteres Zukunftsprojekt könnte beispielsweise die Einrichtung von Oberleitungsbussen (Trolleybussen) zwischen dem Stadtzentrum und der Universität sein, um den ÖPNV noch umweltfreundlicher zu gestalten. 

Insgesamt muss der Ausbau der umweltfreundlichen Verkehre in der Landeshauptstadt und saarlandweit deutlich forciert werden. Der ÖPNV muss vielfältiger werden, insbesondere bezüglich der umweltfreundlichen Antriebe, damit wir auf sowohl auf Kurz- und Langstrecken, als auch in den Ballungsgebieten und im ländlichen Raum eine flexiblere und bessere Vernetzung erreichen. Bei all dem darf die Landeshauptstadt finanziell jedoch nicht im Regen stehen gelassen werden. Das Land muss die große Bedeutung Saarbrückens als saarländischem Oberzentrum endlich anerkennen, Kooperationen bei Projekten in die Tat umsetzen und tragfähige Förderszenarien schaffen. Denn Klimaziele lassen sich nicht umsetzen, indem nur über sie geredet wird.”