Gemeinsame Presseerklärung von CDU, B90/Die Grünen und FDP im Saarbrücker Stadtrat:
Die Koalition im Saarbrücker Stadtrat begrüßt den Vorstoß der Stadtverwaltung, die Fläche des Urwaldes vor den Toren der Stadt um 100 Hektar zu erweitern. Die Stadtratskoalition erwartet von der Landesregierung, die Vorschläge der Verwaltung positiv zu begleiten. Die Ausweitung der Urwaldfläche ist ein Kernanliegen aus dem Koalitionsvertrag von CDU, B90/Die Grünen und FDP, insbesondere im Hinblick auf die Schaffung eines Ausgleichs für die notwendigen Eingriffe in die Natur durch die Ansiedlung des Helmholtz-Zentrums.
“Unser Ziel einer nachhaltigen Umweltpolitik ist es, unsere wertvollen Wald- und Grünflächen zu erhalten und für Neuansiedlungen in erster Linie bereits versiegelte Flächen zu nutzen. Aus diesem Grund stellt auch der Schutz der Wälder in und um die Landeshauptstadt ein Kernanliegen aus unserem Koalitionsvertrag dar. Die Ansiedlung des Helmholtz-Zentrums, welches zweifellos mitsamt seiner Folgeansiedlungen eine große Chance bietet, den Wirtschaftsstandort Saarbrücken zu stärken, sieht Eingriffe in die Natur vor. Diesem Vorhaben haben wir nur unter der Prämisse zugestimmt, dass ein Ausgleich hierfür vorgenommen wird, der der Umwelt zugutekommt.
Daher begrüßen wir den Vorschlag der Stadt, die Fläche des Urwaldes auszuweiten sowie die Forderung gegenüber dem Land, das Gebiet des Landesforstes zwischen Dudweiler und St. Ingbert zu schützen und in einen Erholungswald mit 40-jähriger Bewirtschaftungssperre umzuwandeln. Dies halten wir schon aus dem Grund für geboten, dass der Wald in der Umgebung der Uni einen hohen Anteil an schützenswertem Laubbaumbestand aufweist. Außerdem würde die dem Land vorgeschlagene Erweiterung der Fläche des “Urwaldes vor den Toren der Stadt” im Fischbachtal einen wichtigen Beitrag zu mehr Klima-, Natur- und Artenschutz und zur Naherholung der Bürger:innen leisten”, erklärt der umweltpolitische Sprecher der Grünen im Stadtrat, Dr. Jérôme Lange.
Die Stadtratskoalition erwartet von der Landesregierung, auf das Angebot der Stadt einzugehen, die Urwaldfläche um 100 Hektar zu erweitern und im Gegenzug den Wald zwischen St. Ingbert und Dudweiler unter Schutz zu stellen. “Im Wald bei Dudweiler haben bereits in der Vergangenheit deutliche Einschläge stattgefunden. Zudem wird er durch die Helmholtz Ansiedlung noch mehr in Mitleidenschaft gezogen. Daher muss dieser Wald geschützt werden. Wenn der Umweltminister hier keine Umwidmung in einen Urwald will, dann muss dort wenigstens auf die Nutzung verzichtet werden. Darüber hinaus betonen wir: Bei allen Helmholtz-Folgeansiedlungen muss der Fokus im Sinne einer nachhaltigen Ansiedlungspolitik, die dem Klimaschutz Rechnung trägt, auf bereits versiegelten, innerstädtischen Flächen liegen“, ergänzt der umweltpolitische Sprecher der CDU-Stadtratsfraktion, Dr. Volker Krämer.
„Wir wollen auch in Zukunft, dass die Stadt sich um die Ansiedlung neuer Institute bemüht, nur so können wir den Universitätsstandort stärken. Gemeinsam mit den Investoren müssen wir aber nach Lösungen suchen, welche die Eingriffe in die Natur minimieren, aber die Ansiedlung nicht verhindern”, so Dr. Helmut Isringhaus, Fraktionsvorsitzender der FDP im Stadtrat.