Gemeinsame Presseerklärung von CDU, B90/Die Grünen und FDP im Saarbrücker Stadtrat
„Das Herz Saarbrückens durch den Wolf gedreht“ titelte die SZ am Montag und berichtete mit eindrucksvollen Bildern, welche städtebauliche Qualität einst am Neumarkt zu sehen war und wie es dort heute ist. „Gerade solche Bilder sind Beleg dafür, dass wir mit der Einrichtung eines Gestaltungsbeirates richtig lagen, um bessere Architektur zu fördern und den öffentlichen Raum aufzuwerten“, formuliert Hermann Hoffmann, der baupolitische Sprecher der CDU.
Das von der ehemaligen Dezernentin Dr. Rena Wandel-Hoefer initiierte Gremium wurde von Prof. Lukas fortgeführt. Zur Zeit sind Frau Ursula Witry aus Luxemburg, Prof. Heribert Gies aus Mainz und Prof. Johannes Kister aus Köln Mitglieder des unabhängigen Gremiums. Nun soll das Spektrum erweitert werden. Ein erfahrener Landschaftsarchitekt aus Stuttgart soll hinzukommen und ist nominiert. Der Stadtrat wird am 2. März entscheiden. Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen des Stadtrates können an den Sitzungen des Gestaltungsbeirates teilnehmen.
„Wir sehen immer wieder, wenn uns Investoren ihre Bauvorhaben vorstellen, dass man das Umfeld der geplanten Bebauung und die damit verbundene Aufenthaltsqualität stiefmütterlich behandelt“, stellt Hermann Hoffmann fest. „Es wird oftmals unterschätzt, welchen Wert Bäume und Grünflächen haben. Wer will schon vom Balkon auf eine betonierte Fläche schauen? Von der Bedeutung innerstädtischen Grüns für das Klima ganz abgesehen”, ergänzt Hermann Hoffmann.
Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Stadtrat, Yvonne Brück und Torsten Reif, erklären hierzu: „Aus diesen Gründen begrüßen wir sehr, dass wir uns auf den von unserer Fraktion vorgeschlagenen Experten einigen konnten und über seine Einsetzung in der kommenden Stadtratssitzung entscheiden werden. Wir erhoffen uns, dass wir dadurch potenziellen Investoren neue Impulse geben können, was ökologisches, umweltverträgliches Bauen angeht. Denn unsere Maßgabe bei allen Bauvorhaben in der Landeshauptstadt kann angesichts des fortschreitenden Klimawandels nur lauten, Bauen und Klimaschutz immer zusammen zu denken. Dies umfasst die Vermeidung von Neuversiegelungen wo immer möglich, das Anlegen von Grünflächen, die Installation von Photovoltaikanlagen und vieles mehr.“
„Architektur und Städtebau prägen den öffentlichen Raum. Eine anspruchsvolle, aber auch nachhaltige Baukultur kann ein wichtiger Faktor urbaner Lebensqualität sein. Diesem Ziel dient die Arbeit des Gestaltungsbeirates.“ teilt Fraktionsvorsitzende der FDP-Stadtratsfraktion, Dr. Helmut Isringhaus, mit.
Der Gestaltungsbeirat schaut sich die Entwürfe der Architektinnen und Architekten an, bewertet sie und gibt bei Bedarf Hinweise, wie das geplante Objekt optimiert werden kann. Dies schwerpunktmäßig im Hinblick auf seine Einbindung und Wirkung im Stadtraum. Und das gilt ja in der Regel für Jahrzehnte! Aber Investoren erhalten in diesen Sitzungen auch eine kostenlose Expertise, wenn sie mögen! Denn die Mitglieder unseres Gestaltungsbeirates sind besonders erfahren und qualifiziert. „Immer wieder erleben wir, wie offen und konstruktiv Architektinnen und Architekten mit den Gestaltungsbeiräten um die Verbesserung der Vorhaben diskutieren. Wir müssen aber auch leider konstatieren, dass das nicht immer so ist. Man blockt ab. Schade um jede vertane Chance“, bemerkt Hermann Hoffmann abschließend.