Der Stadtrat der Landeshauptstadt Saarbrücken hat heute einstimmig eine Resolution der Fraktionen von CDU, B90/Die Grünen, FDP und Linken verabschiedet, mit der der Rat die Pläne der Mitteldeutschen Erfrischungsgetränke GmbH & Co. KG kritisiert, im Saarland weitere Grundwasserreserven für die Mineralwassergewinnung zu erschließen. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels sei eine weitere Ausbeutung von Grundwasserreserven nicht vertretbar. Die Trinkwasserversorgung und der Grundwasserschutz müssten oberste Priorität haben.
“Grundwasser ist eines unserer höchsten Güter und dieses muss mit allen Mitteln geschützt werden. Angesichts des Klimawandels und immer länger andauernder Trockenperioden wirken die Pläne der Mitteldeutschen Erfrischungsgetränke, im sogenannten Taubental in der Biosphäre Bliesgau am Rande der Kernzone weitere Grundwasserreserven zu erschließen, nicht nachhaltig im Sinne des Klimaschutzes.
Das Gebiet rund um Kirkel sichert die Trinkwasserversorgung von weiten Teilen des Saarlandes. Wird mehr und mehr Grundwasser abgepumpt, kann dies unmittelbare Auswirkungen auf die Wasserversorgung haben. Hinzu kommen Folgen für die Umwelt, sollte der Grundwasserspiegel sinken. Auch die Landeshauptstadt könnte betroffen sein, weshalb wir das Vorhaben für nicht vertretbar halten und hierzu eine entsprechende Resolution in den Saarbrücker Stadtrat einbringen werden,” erklären die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Stadtrat, Yvonne Brück und Torsten Reif.
Die Koalitionsfraktionen fordern in der Resolution vom saarländischen Umweltministerium, den Rat umfassend und transparent über die Pläne der Mitteldeutschen Erfrischungsgetränke GmbH & Co. KG zu informieren. “Welche Konsequenzen die übermäßige Nutzung von Grundwasser hat, ist andernorts in unserer Großregion bereits deutlich geworden. In der lothringischen Kleinstadt Vittel ist der Grundwasserspiegel durch die Mineralwasserförderung des Nestle-Konzerns drastisch gesunken. Ein massiver Wassermangel ist die Folge, der dazu führen könnte, dass Trinkwasser künftig mit einer Pipeline in diese eigentlich wasserreiche Stadt transportiert werden muss, hier müssen klare Regeln gelten, um dies bei uns zu verhindern”, so Dr. Helmut Isringhaus, Fraktionsvorsitzender der FDP im Stadtrat.
Die Koalition betont, dass jegliche Trinkwassergefährdung und eine Absenkung des Grundwasserspiegels ausgeschlossen sein muss. “Letzteres betrifft insbesondere auch die Bäume von Wäldern, die auf Hügeln stehen. Vor allem die heimische Buche ist gefährdet und kann der Trockenheit durch sinkende Grundwasserstände auf den Anhöhen zum Opfer fallen”, so Dr. Christel Weins, Sprecherin für Nachhaltigkeit in der CDU-Fraktion, und Dr. Volker Krämer, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.