Saarbrücken, 06.12.2018. Die Grünen im Stadtrat reagieren mit Unverständnis auf die geplanten Auftritte des Saarbrücker Weihnachtszirkus’. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Stadtrat im Mai auf Initiative der Grünen eine Resolution zum Wildtierverbot im Zirkus verabschiedet hat, wäre von der Verwaltung zu erwarten gewesen, dass sie städtische Flächen nicht länger an Wildtierzirkusse vermarktet.
“Mit der Resolution im Mai haben wir im Stadtrat deutlich zum Ausdruck gebracht, dass wir die Wildtierhaltung im Zirkus ablehnen, und haben damit auch ein wichtiges Signal für mehr Tierschutz ausgesandt. Infolge dieser Stadtrats-Entscheidung wäre von der Verwaltung zu erwarten gewesen, dass sie künftig keine weiteren Verträge mehr mit Wildtierzirkussen eingeht. Offenkundig hat sie dies im Falle des Saarbrücker Weihnachtszirkus’, der unter anderem mit Elefanten auftritt, dennoch getan. Dagegen protestieren wir in aller Form”, erklärt der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, Torsten Reif.
Die Grünen verweisen darauf, dass wildlebende Tierarten unter der Zirkushaltung erheblich leiden und diese Form der Tierhaltung schnellstens aufgegeben werden müsse. “Selbst, wenn es diesen Tieren im Zirkus augenscheinlich zunächst gut zu gehen scheint, ist dies tatsächlich nicht der Fall. Die Käfighaltung schränkt ihren natürlichen Bewegungsdrang ein. Hinzu kommt der Stress durch die Dressur, die Auftritte und den Transport. Mit dieser Auffassung stehen wir längst nicht alleine. Sie wird von fachkundigen Vereinigungen wie die Bundestierärztekammer und der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz unterstützt. In der Konsequenz muss daher – wie auch in unserer Resolution gefordert – endlich die Bundesregierung einschreiten, damit die Wildtierhaltung im Zirkus gesetzlich untersagt wird. Das Tierwohl darf nicht länger reinen Unterhaltungszwecken untergeordnet werden”, so Reif abschließend.