27.11.2017 | Umbau Wilhelm-Heinrich-Brücke: Radspuren gehören auf die Straße

 

Die Wilhelm-Heinrich-Brücke muss dringend saniert werden. Die Brückenköpfe werden im kommenden Jahr erneuert. Zwangsläufig muss dann auch in der Folge der neue Fahrbahnbelag mit Fahrspuren markiert werden. Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen betont deshalb, dass die Aufteilung der Fahrspuren an die heutigen Verkehrserfordernisse anzupassen sind und deswegen zu Recht eine Spur für den Radverkehr eingeplant ist.

“Die Wilhelm-Heinrich-Brücke verbindet die beiden Stadtteile St. Johann und Alt-Saarbrücken miteinander. Durch die Neugestaltung besteht die große Chance, dass gerade auch FußgängerInnen und Radfahrende diese wichtige Verbindung wesentlich besser nutzen können. Damit wird die Wilhelm-Heinrich-Brücke ihrer Funktion als innerstädtische Hauptverbindung im Sinne einer modernen Verkehrsgestaltung gerecht.
Die in den 60er Jahren gebaute Brücke drängt die Radfahrer*innen, wie es zu dieser Zeit eben üblich war, an den Rand des Verkehrsgeschehens. Mit dem Umbau und der Erneuerung des Fahrbahnbelages entsteht jetzt die Superchance, diesen Teil der Stadt an die heutigen Verkehrserfordernisse anzupassen und den Radverkehr deutlich aufzuwerten.”, erklärt Torsten Reif, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion.

Aus 8 Fahrbahnspuren für den PKW Verkehr sollen zugunsten von Fahrradstreifen 6 Spuren werden.
Die Grünen sehen sich durch die im Fachgremium vorgestellten Verkehrssimulationen bestätigt, die klar aufgezeigt haben, dass es eben nicht zu chaotischen Zuständen kommen wird. Für die Grünen geht es bei der Umgestaltung auch um eine Verbesserung der Alltagstauglichkeit der Radverkehrsinfrastruktur. Die Fraktion vertritt die Ansicht, dass nur mit einer vernünftigen Verkehrsführung, die ein zügiges Überqueren der Wilhelm-Heinrich-Brücke ermöglicht, die Radwegeverbindung auf der Verkehrsachse von St.Johann nach Alt-Saarbrücken deutlich verbessert wird.

“Wir unterstützen die Pläne der Verwaltung, die jeweils eine Radspur pro Richtungen eingeplant hat. Auf den entsprechend markierten Radwegen können künftig die Radfahrer*innen im Verkehr mitfahren. Sichtbar für die Autofahrer*Innen werden sie als Verkehrsteilnehmer*innen gesehen und respektiert und damit wird das Radfahren auch sicherer und eben nicht, wie von der CDU-Stadtratsfraktion vermutet, komplizierter und gefährlicher. Alle Verkehrsexperten sind sich darüber einig, dass eine Wegeführung im Sichtfeld des motorisierten Verkehrs für die Radfahrer*innen die sicherste Verkehrsführung ist. Ein weiterer Aspekt der Sicherheit ist die Anbindung der Radspuren über die Knotenpunkte hinweg in die weiterführenden Straßen. Wechselnde Verkehrsführungen (von der Straße auf den Bürgersteig und zurück) wie von der CDU vorgeschlagen stellen eines der größten Risiken im Fahrradverkehr dar. Weiterhin wird es durch den Wegfall von zwei Autofahrbahnen nicht zu zusätzlichen Staus kommen. Das konnte die Verkehrssimulation, die die Realität gut abbildet, deutlich zeigen: es wird genug Platz auf der Brücke für alle Verkehrsteilnehmer*innen sein.” , so Torsten Reif. Der Vorsitzende weiter: “Die CDU betreibt aktive Panikmache, was die verkehrlichen Auswirkungen der geplanten Markierungen angeht. Außerdem erweckt sie den Eindruck, die große Baustelle, die sicherlich für alle Beteiligten in der Innenstadt eine sehr große Belastung werden wird, würde entstehen, weil zusätzliche Radwege markiert werden sollen. Um es noch einmal klar zu stellen. Die Baustelle kommt so oder so. Diese Sanierung ist dringend notwendig, damit die Brücke nicht irgendwann mal über Nacht wegen gravierender Mängel komplett geschlossen werden muss. Alle Verkehrsexperten befürworten die vorliegenden Planungen. Nicht so die CDU – sie zeigt mit Ihren Stellungnahmen aber, wie ernst sie das Thema Radverkehr wirklich nimmt. Auf der einen Seite stellen sie angeblich den alltagstauglichen Radverkehr ins Zentrum ihrer Überlegungen, auf der anderen Seite wollen sie die Radfahrer*innen aber am liebsten von der wichtigsten Brücke der Stadt verbannen. Sobald es an Detailfragen geht, demaskieren sich die Kollegen regelmäßig!”