09.12.2015 | Lebenschancen gegen Radikalisierung

Wir sind alle noch zutiefst erschüttert von den Berichten über Molenbeek und St. Denis. Dabei sind dies Stadtteile von so klangvollen Metropolen wie Brüssel und Paris. Was ist da falsch gelaufen in der Stadtentwicklung? Wie sieht es in unseren Städten aus; etwa in Berlin -Neukölln oder Duisburg-Marxloh? Ein Vergleich mit Saarbrücken bietet sich zum Glück auf keinen Fall an und dies macht stolz auf unsere Stadt. Einen ganz wesentlichen Beitrag liefern hierfür die Angebote in den Stadtteilen. Gerade die Gemeinwesenprojekte bieten Beratung und Unterstützung für Alle. Dazu kommen Aktivitäten wie Theater, Musik und Stadtteilgeschichte, Sport und Gesundheit, gemeinsames Kochen und Gärtnern oder auch Angebote für Kinder und Jugendliche. Immer wieder bringen sich die Menschen, die in unseren Stadtteilen leben, in Stadtteilforen ein und tragen auch so wesentlich zur Veränderung und Weiterentwicklung vor Ort bei. Wie wichtig diese lebendigen Stadtteile sind, wird gerade in der heutigen Zeit mehr als deutlich: Es muss verhindert werden, dass Menschen von Lebenschancen abgeschnitten werden. Gerade Chancenlosigkeit und Scheitern sind ein fruchtbarer Boden für Radikalisierung. Wir wollen uns daher weiterhin für eine lebendige, liebenswerte und vielfältige Stadt einsetzen und insbesondere für junge Menschen die Angebote ausweiten; trotz oder auch wegen knapper Kassen! (Wochenspiegel-Kolumne „Die Stadtratsfraktionen informieren“ | 50. KW | Claudia Willger)