18.02.2015 | Keine Kürzungen bei den Kulturprojekten

Seit die rot-rot-grüne Koalition bekannt gegeben hat, die Stelle des Beigeordneten für Bildung, Kultur und Wissenschaft nicht wieder zu besetzen, wird von vielen Seiten prophezeit, dass nun die Kultur in Saarbrücken an Stellenwert verliert und die Entscheidung einen massiven Imageschaden für die Landeshauptstadt mit sich bringt. Schließlich sei es ja immer so, dass an der Kultur zuerst gespart wird.
Genau dort wurde aber eben nicht gespart. Die Reduzierung bei der Koordinations- und Repräsentationsebene vermeidet Kürzungen bei den Projekten. Die Facharbeit durch die MitarbeiterInnen des Kulturamtes bleibt ebenfalls unberührt. Der Bereich Kultur wird wie bisher auch in einem Mischdezernat betreut werden. Das ist nichts Außergewöhnliches. Das vielfältige kulturelle Angebot der brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam, die sich bei 160.000 Einwohnern nur drei Beigeordnete leistet, kann Beleg dafür sein, dass Kultur nicht aus der Verwaltung heraus entsteht. Kreativität, Kunstschaffende und ein kulturfreundliches Klima sowie genügend Mittel sind entscheidend.
Aufgabe und Pflicht der Mehrheitsfraktionen muss es jetzt sein, dies durch einen intelligenten Neuzuschnitt der verbleibenden Dezernate und durch ein wachsames Auge auf den kulturellen Bereich zu gewährleisten. (Wochenspiegel-Kolumne „Die Stadtratsfraktionen informieren“ | Autor: Timo Lehberger)