09.12.2014 | rot-rot-grün: Hochschulstandort Saarbrücken sichern, Schwächung der htw verhindern!

Saarbrücken, 09.12.2014. Die Planungen des Landes konkretisieren sich, dass die Fachbereiche Architektur und Soziale Arbeit nach Göttelborn bzw. St. Ingbert verlagert werden sollen. Die Fraktionsvorsitzenden von SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN im Saarbrücker Stadtrat, Peter Bauer, Claudia Kohde-Kilsch und Timo Lehberger lehnen einen möglichen Teilumzug der htw entschieden ab.

„Langsam wird die Luft dünn um den Hochschulstandort Saarbrücken. Nicht nur die finanzielle Ausstattung der Hochschulen ist unzureichend – jetzt soll auch noch das für die Landeshauptstadt Saarbrücken so wichtige Fach ‚Architektur’ ins Umland ziehen. Es ist fraglich, ob diese Maßnahme wirklich gründlich durchdacht ist“, so Claudia Kohde-Kilsch, „denn es sprechen eigentlich nur Gründe dagegen. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um den Hochschulstandort Saarbrücken zu stärken. Ein Teilumzug der htw stellt hingegen eine Schwächung dar.“

Timo Lehberger ergänzt: „Es ist nicht abzusehen, wie die Architekturstudenten und –studentinnen auf den neuen Standort reagieren werden, zumal Göttelborn mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Saarbrücken nur schwerlich zu erreichen ist. Wegzug aus der Landeshauptstadt oder gar ein Hochschulwechsel in ein anderes Bundesland sind im konkreten Fall zu befürchten. Mit der Ansiedlung der Fakultät für Architektur in Göttelborn verliert der Hochschulstandort Saarbrücken in jedem Fall an Attraktivität.
Die Hochschulen sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Landeshauptstadt. Sie sind sowohl wichtiger Arbeit-, als auch Auftraggeber. Die schrittweise Verlagerung sowie der Abbau von Studienangeboten schwächt kurz- und mittelfristig die Wirtschaftskraft der Landeshauptstadt. Ihr gehen Kaufkraft, Einwohner und künftige hochqualifizierte Fachkräfte verloren. Dieser Entwicklung muss bereits in den Anfängen gemeinsam entgegengewirkt werden.“

„Es ist dringend erforderlich, jetzt eine seriöse und nachhaltige Standort- und Raumplanung anzustoßen. Eine Teilnutzung des leer stehenden htw-Hochhauses muss geprüft und Ausweichquartiere im Stadtgebiet müssen gefunden werden. Wir fordern eine offene und transparente Planungsphase unter Beteiligung der Studierenden und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Alle Beteiligten – Land, htw und Stadt – müssen an einen Tisch. Die Landeshauptstadt ist bereit, sich in diesen Prozess intensiv einzubringen“, so Peter Bauer abschließend.