24.10.2012 | Saarland-Deutschland-Europa

Wie ist es zu erklären, dass der Ruf nach alter Ordnung immer lauter wird? Wird Europa fatalerweise nur noch mit dem Euro gleichgesetzt? Die D-Mark soll her, Griechenland soll raus aus der europäischen Gemeinschaft.
Es wurden Fehler gemacht und wir sollten in Zukunft wohlüberlegter ans Werk gehen. Gerade für uns Deutsche hat der Euro über lange Zeit für einen stabilen Wirtschaftsraum gesorgt und selbst jetzt in der Krise verdienen wir noch mit ihm. Wenn wir über den Euro reden, dann nur im Zusammenhang mit der Banken- und Staatenrettung. Der Euro und Europa sind jedoch miteinander verquickt. Gerade der Tag der Deutschen Einheit hat uns deutlich vor Augen geführt, was es heißt, in Frieden leben zu können. Seit Ende des 2. Weltkrieges leben wir in Frieden, unsere frühere innerdeutsche Grenze ist offen, keine Mauer, kein Minenfeld und Stacheldrahtzäune trennen die Menschen voneinander. Das verdanken wir dem europäischen Gedanken. Dieses Konstrukt, von Menschen erschaffen, muss immer wieder nachgebessert werden, und uns allen sollte klar sein, dass Freiheit eben keine Selbstverständlichkeit ist, wenn auch die meisten von uns nur diesen geschützten Rahmen kennen – welch ein Glück! Wir wissen spätestens seit 1989, dass Freiheit immer wieder erkämpft werden muss. Unser Demokratie- und Freiheitsgedanke sollte meiner Meinung nach nicht wegen der Euro-Krise unter die Räder kommen.
Europa ist mehr als eine Währung und Politikertreffen. Der Gedanke, dass sich unsere Jugendlichen in diesem Europa frei bewegen und aufwachsen können, sollte uns die Mühe wert sein, weiter daran zu arbeiten. Bestätigt wurden die Anstrengungen der EU durch die Verleihung des Friedensnobelpreises.

Karin Burkart