Letzte Woche meldete sich der leitende Kulturmanager des Landes, Prof. Meinrad Maria Grewenig, zu Wort. Er redete von „Strategiewandel“ und „Visionen“ und blieb vage. Herr Grewenig scheint aktuell sein allerorten zitiertes Talent zu übertreiben. Auch wenn er ein paar Allgemeinplätze zur Ausstellungspraxis im Land postuliert, wie „Die große Stärke [des Saarlandmuseums] liegt im Malerischen“, bleiben seine Ausblicke merklich oberflächlich. Ich vermisse bei Herrn Grewenig schmerzlich die intellektuelle Konnotation beim Blick auf die Kunst- und Kulturszene. Läge es doch an ihm das Desaster um die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz (SSK) zum Anlass zu nehmen und in einen redlichen Disput mit den Kulturbeflissenen auf Augenhöhe einzutreten. Die Großbaustelle SSK mit dem ruinösen Erweiterungsbau der Modernen Galerie (MoGa), dem allseits bekannten vierten Pavillon schreit förmlich nach einen großartigen Neuanfang.
Grewenig’s oft ins kommerzielle abtrifftende Ausführungen machen mich bestürzt. Was für das Weltkulturerbe in Völklingen vielleicht richtig ist, hat noch lange nichts in einem Neukonzept „Erweiterungsbau der Modernen Galerie“ zu suchen.
Und dann noch ein echter Hammer: Grewenig, möchte „das 21. Jahrhundert im neuen Erweiterungsbau konzentrieren“. Welche Bestände des 21. Jahrhunderts? Die fallen eher gering aus. Oder plant Grewenig eine Konkurrenz zur neuen „Kunsthalle“ Stadtgalerie? Das wäre fatal und alles andere als ein Strategiewandel.
Wenigstens stellt er klar: Die neuerdings kolportierten 29 Mio. € Kosten für den Neubau sind nicht alles. Eine neue Fassade und die Kosten für die Renovierung der MoGa (alt) kommen dazu.
Alles in allem: zu wenig, Herr Grewenig!
Thomas Brück
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