In der aktuellen Sozialpolitik hört man immer öfter die Begriffe „Exklusion“ und „Inklusion“, Begriffe, die in der hiesigen sozialpolitischen Diskussion noch etwas fremd klingen.
Der erste Begriff meint das Gegenteil des zweiten. Also „Exklusion“ meint den Ausschluss von Menschen aus dem gesellschaftlichen System – keine Arbeit, kein Geldeinkommen, kein Ausweis, keinen Zugang zu Verträgen, Analphabetentum, medizinische und ernährungsmäßige Unterversorgung. Gerne redet man von „Randgruppen“, Menschen die die gültigen Tüchtigkeits- und Erfolgsnormen unterschreiten oder verfehlen. „Inklusion“ in die Gesellschaft will diese gesellschaftlichen Verwerfungen beheben. Insbesondere in der Bildungspolitik. Und hier vor allem mit der Integrationspädagogik, wie man früher sagte: Behindertenpädagogik.
Zu diesem Thema veranstaltete der Verein „Miteinander Leben Lernen“ letzte Woche in Saarbrücken eine vielbeachtete Fachtagung. Dabei ging es auch um die Integrationsarbeit in Kindertagesstätten. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass man mit der Tagung die Vielfalt der gesellschaftlichen Verhältnisse nicht-behinderter ebenso wie „behinderter“ Kinder in den Fokus rückte. Und damit aufzeigen konnte, wie die Bildungssysteme sich für die Sicherung bzw. Entwicklung von Lebensbedingungen organisieren müssen, um einen geeigneten Rahmen für das Gelingen des Lebens von Kindern in erschwerten Lebenslagen und Kindern mit „Behinderung“ bereitzustellen. Dafür die gesellschaftliche Akzeptanz zu stärken, bedarf es im wesentlichen einer vielfältigen, plural verfassten Kultur.
Dem ein Stück weit näher gekommen zu sein ist ein Verdienst des Vereins MLL und seiner MitarbeiterInnen. Großes Dankeschön.
Thomas Brück
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