Der neue Zeitplan der Bauarbeiten erlaubt ein Einbeziehen von Lärmschutzmaßnahmen und eine Erweiterungsplanung an den Knotenpunkten. Außerdem soll der Belag des Radweges aus Sicherheitsgründen in Signalfarben gewählt werden
Saarbrücken, 21.08.2014. Im Zuge des neuen Zeitplans der Sanierungsarbeiten an der Wilhelm-Heinrich-Brücke halten die Grünen im Stadtrat Projektergänzungen für nötig. Hierzu erklären die Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen, Claudia Willger, und der bau- und verkehrspolitische Sprecher Torsten Reif:
„Auch wenn wir den Beginn der Bauarbeiten an der Wilhelm-Heinrich-Brücke begrüßen, sind wir nicht glücklich darüber, dass wichtige Arbeiten auf das nächste Jahr verschoben wurden und jetzt auf anderem Wege mit der EU abgerechnet werden müssen. Da jetzt aber ein neuer Zeitrahmen gesteckt worden ist, können wir aus der Not eine Tugend machen und das Projekt um wichtige Elemente ergänzen, die bei dem Hauruckverfahren im vergangenen Stadtrat auf der Strecke geblieben sind. So hat die Baudezernentin angekündigt, im Frühjahr des kommenden Jahres die Stadtautobahn an den Wochenenden auf eine Spur zu verengen, um die Arbeiten unter der Brücke abzuschließen. Diese Arbeiten soll die Stadt dazu nutzen, Lärmschutzmaßnahmen im Zuge der Baustelle entlang der Autobahn umzusetzen. So kann neben der Sanierung auch ein wesentlicher Teil zur Lärmreduktion in der Stadt beigetragen werden.
Weiterhin möchten wir unseren Antrag aus dem vergangenen Stadtrat erneut aufgreifen und diskutieren, den Belag der neuen Fahrradspuren besser kenntlich zu machen. An dem Stadtratsbeschluss, die neuen Spuren einzurichten, halten wir fest, weil sie einen wichtigen verkehrspolitischen Baustein für eine modernere Stadt darstellen. Außerdem würde eine Nichteinrichtung die Rückzahlung der bisher geflossenen EU-Mittel bedeuten. Auf dieses Geld kann die Stadt nicht verzichten.
Allerdings sehen wir in dem vorliegenden Beschluss mit einer Spur auf Probe ohne Signalbelag große Gefahren für die Radfahrer. Auf einer Brücke, die auch von vielen Ortsunkundigen befahren wird, muss auf einen Blick erkennbar sein, dass auch schwächere Verkehrsteilnehmer unterwegs sind. Wie bei der Lösung am Bismarckkreisel fordern wir einen roten Belag für die Fahrradspur, um die Unfallgefahr zu mindern. Es kann nicht ausreichen, einige Fahrradsymbole auf die neue Spur aufzubringen. Im fließenden Verkehr werden diese Zeichen zu leicht übersehen und man riskiert so das Leben der Radfahrer. Mit der neuen Fahrradspur sollen mehr Bürgerinnen und Bürger dazu verleitet werden, diese wichtige Verbindung zwischen Alt-Saarbrücken und St. Johann künftig mit dem Rad anstatt mit dem Pkw zu überqueren. Wenn die Angst, übersehen zu werden, aber permanent mitfährt, führt das sicherlich dazu, dass dieses Angebot schwächer angenommen wird als es eigentlich nachgefragt werden könnte, und die Entlastung für die Innenstadt würde geringer ausfallen.
Außerdem möchten wir die zusätzliche Zeit dazu nutzen, dass die Maßnahme auch über die Knotenpunkte hinaus fortgeführt wird. Vor allem in der Stengelstraße ist eine neue Fahrradspur von Nöten, denn eine Spur, die an der Ampel zur Wilhelm-Heinrich-Brücke unvermittelt startet, macht keinen Sinn. Konsequenterweise könnte eine Fahrradspur von dem Depot der Saartallinien bis auf die Brücke führen. Eine Spur, die auch Sicherheit für die Radfahrer ausstrahlt, und so auch angenommen werden kann.“