Da erst im Herbst 2015 geklärt wird, ob, wann und wie der viel diskutierte Autobahntunnel gebaut werden soll, wird derzeit von der Verwaltung der Großprojekteantrag für Stadtmitte am Fluss überarbeitet. Dabei geht es konkret um die Umsetzung der Teilprojekte und Maßnahmen, die unabhängig vom Tunnelbau geplant und durchgeführt werden können.
Neben der zeitnahen Errichtung der Lärmschutzwand am Staden liegt uns eine weitere Maßnahme dabei besonders am Herzen: die Umgestaltung des Osthafens.
Im Gegensatz zur Bauverwaltung sehen wir keine Eile bei der Umgestaltung des Osthafens. Hier muss und sollte sich die Stadt Zeit lassen, die unterschiedlichen Interessen, die sich in diesem Projekt artikuliert haben, zu prüfen und abzuwägen. Denn gegen die Pläne der Baudezernentin, den Osthafen mit einer Mischung aus qualitativen Wohnen und Arbeiten sowie mehr Tourismus aufzuwerten, hat sich schon eine Bürgerinitiative gebildet, die befürchtet, dass hier ein schickes Viertel entstehen soll. Stattdessen möchte die Initiative, dass die jetzigen Nutzungen mit Biergarten, Musikveranstaltungen, künstlerischen Arbeiten sowie Ausstellungen erhalten bleiben. Die Weiterentwicklung des Osthafens ist aus unserer Sicht nur im Dialog mit NutzerInnen und AnliegerInnen realisierbar. Deshalb mahnen wir deutlich an, dass die Stadt das Gespräch mit der Bürgerinitiative sucht, um die bestehende alternative Kultur- und Freizeitszene frühzeitig in die Planungen zu integrieren. Ebenso plädieren wir für mehr Zeit, um die Naturschutzbelange ausreichend zu sichten. Denn eine Bestandsaufnahme aus dem Jahr 2009 bescheinigt dem Gebiet eine artenreiche Vogelfauna mit einer örtlichen Bedeutung als Vogellebensraum.
Thomas Brück