Die Stadt reiht sich ein in die Wohnungsnöte anderer Großstädte: Sichtbar wird das, wenn Studenten mit geringem Budget auf der Wohnungssuche sind. Ebenso schwer ist es für Menschen mit wenig Einkommen, preiswerte, insbesondere kleinere Wohnungen zu finden.
Noch vor einem Jahr schien die Situation entspannter. Vielleicht ist der Bundestrend auch hier angekommen, denn bundesweit sinkt die Zahl der Sozialwohnungen und der Trend zu Single-Haushalten nimmt zu.
Rückfragen bei unserer städtischen gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft zeigen, dass ein sozialer Wohnungsneubau nicht der richtige Weg wäre. Er würde den aktuellen Leerstand nur vergrößern. Stattdessen ist die Renovierung von Altbauten – im Fachdeutsch: Das zeitgemäße Herrichten von Bestandswohnungen – der bessere Weg. Denn bei der Modernisierung können mit den gleichen Wohnungsbaufördermitteln vier Mal so viele Sozialwohnungen geschaffen werden wie bei einem Neubau. Und das ist wichtig: Um auch für einkommensschwache Haushalte hochwertige und preiswerte Wohnungen anbieten zu können, ist die Inanspruchnahme von Fördermitteln unumgänglich. Deshalb muss auf Bundes- und Landesebene eine Kehrtwende in der Wohnungspolitik erfolgen: Der Bund muss den Ländern für diese Aufgabe mehr Geld bereitstellen, damit auch hier mehr sanierter Wohnraum für Geringverdiener zur Verfügung stehen kann.
Und ein weiteres sollte getan werden: Eine engere Kommunikation mit den Einrichtungen in Saarbrücken, die Wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen beraten und unterstützen, ist notwendig. Diese berichten bereits seit längerem, dass es immer schwieriger wird, bezahlbaren und akzeptablen Wohnraum für diese Zielgruppe zu finden.
Karin Burkart