Es ist geschafft: Nach dreijähriger interner Diskussion hat sich der Stadtrat jetzt entschieden, einen Gestaltungsbeirat für öffentliche und private Bauvorhaben von besonderer städtebaulicher Bedeutung einzurichten.
Wir haben dieses Unterfangen von Anfang an positiv begleitet.
Schon im Jahr 2011 haben wir öffentlich festgestellt:
„Eine Reihe von Städten in Deutschland und Österreich haben Gestaltungsbeiräte geschaffen und verfügen damit über ein unabhängiges Beratungsgremium, das insgesamt zur Verbesserung des Stadtbildes beitragen und die architektonische Qualität auf einem hohen Standard sichern kann. Gleichzeitig hilft es dabei, städtebauliche und architektonische Fehlentwicklungen zu verhindern. Dabei geht es nicht nur um eine Diskussion unter Fachleuten, sondern auch darum, der breiten Öffentlichkeit gebaute Architektur als Teil der Standortqualität und Stadtkultur zu vermitteln.“
Nach der Stadtratsentscheidung werden nun also regelmäßig namhafte Architekten aus Fern und Nah in der LHS zu Gast sein, um gemeinsam mit den Bauherren die Qualität ihrer Bauvorhaben unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls weiterzuentwickeln.
Dass dieser Prozess sinnvoll ist, zeigt folgendes Beispiel:
Auf dem Rotenbühl ist an prominenter Stelle eine Wohnbebauung entstanden, die nach anfänglich heißer gesellschaftlicher Diskussion unter dem Mitwirken eines Gestaltungsbeirates an Qualität und vor allem an Akzeptanz bei der Nachbarschaft gewonnen hat.
Das neue Gremium wird also dann erfolgreich agieren, wenn sein Tun als Teil der städtischen Diskussionskultur wahrgenommen und seine Entscheidungen als konstruktiver Beitrag zum städtebaulichen Entwicklungsprozess der Stadt interpretiert wird.
Guido Vogel-Latz