Saar – Art. So der Titel der diesjährigen Landeskunstausstellung. Neben sehenswerter saarländischer Gegenwartskunst begleitet die Ausstellung ein umfangreiches Rahmenprogramm.
Eine dieser Veranstaltungen gab es im KuBa Kulturzentrum: „Kreativraum Stadt“. Man diskutierte die Frage der Stadtgestaltung durch die kreativen Milieus. Schnell wurde klar, wo die Konfliktlinien laufen. Galoppierende Baubürokratie machten die einen aus, visionäre Vorstellungen die anderen. Dazwischen die auf Ausgleich bedachte Baudezernentin Fr. Dr. Wandel- Hoefer.
Ohne auf die direkten Beispiele kreativer Ideen für Saarbrücken einzugehen, möchte ich das Grundsätzliche betonen. Die Lebensqualität der StadtbewohnerInnen muss im Vordergrund stehen. Denn Kreativität in der Stadt ist mehr als nur Belebung der Wirtschaft.
Wir beobachten in den letzten Jahren in der Lebenswirklichkeit der bundesdeutschen Städte eine zunehmende „Ökonomisierung des öffentlichen Raumes“. Freiräume zur nichtkommerziellen Entfaltung werden so zusehends geringer. Diese Bedenken wurden auch von mehreren TeilnehmerInnen der Veranstaltung vorgebracht. Der Mensch habe im Vordergrund zu stehen, auch bei der Konzeptentwicklung der Kreativen für ein neues Stadtdesign. Ein Gegeneinander gewachsener Strukturen versus Kreativität wäre für alle Beteiligten fatal. Und letztlich müssen sich die Kreativen die kritische Frage nach ihrer (oft unbeabsichtigten) Öffnungsfunktion für im Schlepptau nachziehende Immobilienfirmen stellen.
Es ist Obacht geboten, einer Kommerzialisierung des Stadtraumes folgt allzu oft die Versteppung der Stadt, ökonomisch wie kulturell. Und das kann aus meiner Sicht nicht das Ziel der Saarbrücker Kreativen sein.
Thomas Brück
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