15.05.2013 | Ein persönliches 10-jähriges Jubiläum

Seit 10 Jahren säubere ich einen Weg in meiner Gemeinde. Nach Hexennacht und Vatertag bleibt mehr zu tun. Und das, obwohl es keine unmittelbaren Anlieger gibt, die die Hexen besuchen könnten.
Und was heißt Vatertag? Der Vatertag wird in Deutschland an Christi Himmelfahrt gefeiert. Dieser christliche Feiertag ist immer am 40. Tag nach Ostersonntag. Bei diesem Fest handelt es sich tatsächlich um einen Vatertag, aber ein anderer als z. B. mit Kutschfahrten unter Männern gemeint ist. Es ist ein wirklicher Vatertag, so hat es der frühere Berliner Bischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Prof. Wolfgang Huber vor längerer Zeit geschrieben. Leider ist es ein vergessener Feiertag, vergessen in dem Sinn, dass sein eigentlicher Grund längst von anderem überlagert wurde. Eine Umfrage von Passanten in einer Fußgängerzone hat dies unzweifelhaft belegt und unsere Medien tun das Ihrige dazu. Fünf Minuten Berichterstattung zu Christi Himmelfahrt stehen fünfzig über Vatertag entgegen. Es ist bezeichnend, dass der Tag vielfach nur noch bruchstückhaft benannt wird. Das „Christ“- der Bezug des Tages – wird unterschlagen und damit der Tag inhaltlich entleert; er wird häufig zu einem feucht-fröhlichen Ausflugstag in illustren Männerrunden. Hiergegen lässt sich kirchlicherseits wunderschön polemisieren und polarisieren. Aber nicht erst heute geht dies ins Leere.
Die Kutschwagenfahrer oder die, die mit dem Handwagen mit entsprechender Ladung losziehen, lassen sich davon nicht stören oder gar ihren vergnüglichen Tag miesmachen. Vatertag bleibt Vatertag und damit basta!
Ich habe gar nichts dagegen, bitte nur alle Väter und die, die es werden wollen, ihren Dreck selbst wegzuräumen.

Karin Burkart