Sowohl Deutschland als auch das Saarland werden von einer Frau regiert, dem Saarbrücker Stadtrat steht eine Oberbürgermeisterin vor – dennoch kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass Frauen in den Räten unterrepräsentiert sind. Die Listenaufstellungen für die Kommunalwahl nächstes Jahr sollten unter diesem Gesichtspunkt –auch von den Männern- betrachtet werden, stellen doch Frauen die Hälfte der Welt.
Damit wird das Motto der diesjährigen Pariser Weltfrauenkonferenz der Bürgermeisterinnen und Lokalpolitikerinnen aufgegriffen. Auch im „FrauenThemenMonat“ der Landeshauptstadt wird sich alles um dieses Motto drehen. Bedenken wir, dass Frauen erst seit 1918 wählen dürfen und derzeit gerade einmal jedes 5. Ratsmitglied in Kommunalparlamenten eine Frau ist, so bleibt noch viel zu tun.
Wir Frauen sollten uns dagegen wehren, dass die Hälfte der Menschheit nicht zum Zuge kommt und nach wie vor Männer über Angelegenheiten der Frauen entscheiden. Ich bin zwar der Meinung, dass dies nicht vorsätzlich zu unserem Nachteil geschieht, doch gibt es genügend qualifizierte Frauen, die diese Ämter ebenso ausfüllen könnten. Dass dies nicht geschieht, hat unterschiedliche Gründe. Ob allein erziehend, mehrfachen Belastungen ausgesetzt, zu wenig Selbstvertrauen, Vorbehalte in eine „Männerwelt“ einzudringen, fehlende Unterstützung der Partner, die Gründe sind vielschichtig.
So ist es nicht verwunderlich, dass verstärkt bei uns ein Paritätsgesetz gefordert wird, das berücksichtigt, dass beim Aufstellen der Wahllisten immer abwechselnd eine Frau und ein Mann nominiert werden. Das könnte auch dazu führen, dass das Saarland in der Rangfolge im Bundesvergleich von der viertletzten Stelle wegkommt.
Karin Burkart