Das Jahr 2013 ist das europäische Jahr der BürgerInnen. Eine aufgeklärte und aktive Bürgerschaft beteiligt sich am politischen Geschehen überall, bundesweit ebenso wie auf lokaler und europäischer Ebene. Ein Vortrag eines Sozialwissenschaftlers im Rathausfestsaal zur Bürgerbeteiligung machte deutlich, dass nur das Wissen und das Engagement vieler unsere Gesellschaft zukunftsfähig macht.
Das Verhältnis zwischen Staat und BürgerInnen muss sich ändern. Das haben die Proteste gegen Großprojekte bundesweit klar vor Augen geführt, auch bei Projekten in Saarbrücken müssen die BürgerInnen mitgenommen werden, sei es Stadtmitte am Fluss oder auch Schwimmbadschließungen. Eine frühzeitige Einbindung bringt mehr Akzeptanz, führt zu legitimen Prozessen und stärkt das Vertrauen in die staatlichen und kommunalen Entscheidungsprozesse. Deshalb sollten wir in unserer Stadt zu einer Alltagsbeteiligungskultur kommen. Bereits bei Kindern ist der Grundstein zu legen und davon sind wir noch meilenweit entfernt. Wann werden Kinder in sie betreffende Angelegenheiten einbezogen? Wir sollten sie zu Selbstwirksamkeit führen. Ein gewachsenes Kompetenzbewusstsein steht für mündige BürgerInnen. Diese wollen sich einbringen und mitentscheiden, wobei das nicht automatisch zur Erfüllung aller Wünsche führen wird, sondern zu einem besseren Verständnis.
Auf unsere Arbeit bezogen heißt das: die BürgerInnen frühzeitig informieren und einbinden. Der kritische Bürger will selbst entscheiden. Dieser Mentalitätswechsel bei allen ist eine Kraft, die es zu heben gilt. Ansonsten wird die größte Partei, die der Nichtwähler, noch stärker werden und politischen Entscheidungen wird jegliche Legitimation fehlen.
Karin Burkart