Nicht erst seit der Bürgerversammlung sind wir der Überzeugung: Das Wacholderfeld im Stadtteil Scheidt eignet sich nicht zur Neubebauung.
Schon die Stellungnahme des Umweltamtes in Vorbereitung des Bebauungsplans hat deutlich gezeigt: Beim Wacholderfeld handelt es sich um eine ökologisch sensible Fläche, die mit Samthandschuhen angefasst werden muss! In der Stadtklimaanalyse von 2011 wird u.a. darauf hingewiesen, dass es sich um einen Bereich mit einer „bedeutsamen Klimafunktion“ handelt. Und das ist ganz wichtig in Zeiten der sich im Klimawandel aufheizenden Städte.
Bedrohte Tierarten, wie die Kreuz- und Wechselkröte sind im Wacholderfeld zu Hause. Soll der Begriff der Biodiversität nicht zur Worthülse verkommen, müssen wir die Vielfältigkeit der Fauna und Flora dort nachhaltig schützen. Klimatologisch stimmt es auch äußerst bedenklich, dass die potenziellen Neubewohner der Höhensiedlung auf Gedeih und Verderb auf das Auto angewiesen sein werden. Genau das Gegenteil dessen, was wir in unseren ambitionierten Stadtentwicklungsplänen fordern: Den nachhaltigen Anschluss an den städtischen ÖPNV und das Radverkehrsnetz.
Damit hier kein Missverständnis entsteht: Wir brauchen in Saarbrücken Neubaugebiete. Hier hat es seit Jahren keine bedeutsamen Entwicklungen mehr gegeben. Wir müssen für die steigende Zahl derjenigen, die das Stadtleben (wieder) schätzen und die durch ihre kürzeren Alltagswege das Klima entlasten, vernünftige Wohnangebote schaffen. Diese müssen aber in der Innenstadt als Baulückenschluss oder in innenstadtnahen Lagen entstehen. Nur so kann sich die Stadt nachhaltig und qualitativ entwickeln. Neubaugebiete in der städtischen Peripherie sind für uns Auslaufmodelle.
Guido Vogel-Latz
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