30.12.2008 | Wirtschaftskrise und Klimawandel

Wenn dieses Jahr zu Ende geht, sind wir um zwei Erkenntnisse reicher. Die Welt braucht eine neue Wirtschaftsordnung und der Klimawandel ist nicht mehr umkehrbar.

Der Klimarat der UNO hatte Mitte des Jahres festgestellt, dass der Klimawandel kommt, auch wenn man jetzt und sofort alle Emissionen der Treibhausgase auf Null setzen würde. Daraufhin haben EU und Bundesregierung Strategien zur Vorbereitung getroffen. Strategien, die langfristig wirken sollen. Ob sie ausreichen darf heute schon bezweifelt werden.

Welche Folgen die Erderwärmung im einzelnen hat, ist global absehbar, aber die regionalen Auswirkungen sind bei weitem nicht ausreichend bekannt. Zwar weis man, dass in unserer Hemisphäre im Winter mehr Niederschläge kommen, im Sommer dafür weniger. Und wenn es im Sommer regnet, dann sintflutartig. Nur beiläufig sei erwähnt, dass diese sommerliche Trockenheit die Sicherheit der wassergekühlten Kraftwerke extrem gefährdet. Sie werden abgeschaltet. Woher kommt dann der Strom, wenn wir bis dahin nicht auf andere Quellen wie Kohle und Atom gesetzt haben? Aus der Steckdose!

Ein Umdenken in der Wirtschaftspolitik, weg vom Glauben an die unbegrenzten Expansionskräfte des „freien“ Marktes. Die Finanzkrise hat deutlich vor Augen geführt, dass mit dem kapitalistischen Modell eine Gesellschaft nicht zusammengehalten werden kann.

Das Umdenken beginnt in den Kommunen und führt zu Entscheidungen auf Bundes- und EU-Ebene. Kosten/Nutzen Analysen zur energetischen Sanierung bei städtischen Gebäuden ist dabei nur ein Baustein, den wir beständig einfordern.

Wir diskutieren in unserer Partei seit längerem den „New Green Deal“.

Mit verstärkten Investitionen in erneuerbare Energien, mit Regulierung der Finanzmärkte, mit der Einhaltung der Menschenrechte und sozialer Gerechtigkeit.

Nur mit einem Zusammenwirken dieser Maßnahmen wird eine solidarische und gerechte Gesellschaft möglich sein. Daran werden wir auch in 2009 weiterarbeiten.

Denn der Markt kann die Demokratie nicht ersetzen.

Ich wünsche uns allen ein sorgenfreies Jahr 2009.

Thomas Brück