Hitzewellen, plötzliche Kälteeinbrüche… die Konsequenzen des von Experten prognostizierten Klimawandels sind bekannt. Deshalb werden Wechselwirkungen zwischen Wetter, Klima und Bebauung untersucht und bei der Stadtplanung berücksichtigt, denn gerade in städtischen Ballungsräumen wirken die Folgen des Klimawandels: Wetterextreme wie starker Regen, heftige Stürme und Trockenperioden bedeuten materielle, finanzielle und ökologische Zerstörung. Der Einfluss auf den Bestand von Tier- und Pflanzenarten ist groß.
Effektive Vorbeugung von Stadtplanern zur Klimaoptimierung kann unkonventionell sein, solange man sie nur konsequent und zielgerichtet durchführt. So sind mehrere kleine Grünanlagen für das Stadtklima effektiver als ein großer Park. Entscheidend für den Wirkungsgrad einer Grünfläche ist auch die Umgebungsbebauung. Stößt der Wind auf Hindernisse, bilden sich Luftwirbel, die kühle Luft aus höheren Lagen anziehen, was das Ansammeln von Schadstoffen verhindert. Begrünte Fassaden und Dächer bieten viele Vorteile: sie verhindern das Aufheizen, schaffen einen Isoliereffekt, speichern Regenwasser und entlasten dadurch die Kanalisation.
In Saarbrücken kümmern sich das Amt für Klima- und Umweltschutz sowie das Amt für Grünanlagen um Erhaltung und Ausbau städtischer Parkanlagen. Aktuell stehen in der Landeshauptstadt über 35.000 Bäume: 15.000 in Parks, die übrigen auf Plätzen und an Straßen. Etwa 500 neue Bäume wurden in den letzten Jahren gepflanzt. Mit Blick auf die Zukunft ist dies goldrichtig: laut Prognose des Meteorologischen Instituts Freiburg wird die Anzahl der Hitze-Tage steigen und die Sommer-Schwüle stark zunehmen! Zukunftsweisende Vorsorge und Planung sind deshalb unumgänglich.
Claudia Willger-Lambert