27.08.2008 | Kostenloses Mittagessen an Grundschulen

In der letzten Stadtratssitzung wurde auf Antrag der SPD einstimmig beschlossen, ein kostenloses Mittagessen an Grundschulen einzuführen. Dies ist ein äußerst wichtiges Anliegen, deshalb haben wir zugestimmt, auch wenn es zuvor keine Beratung in den zuständigen Ausschüssen gab. Nachdem sich nun herausgestellt hat, dass ein kostenloses Mittagessen für alle GrundschülerInnen nicht finanzierbar ist, setzen wir uns auf jeden Fall dafür ein, dass Kinder aus einkommensschwachen Familien in den Genuss des Gratis-Essens kommen. Was uns antreibt ist, dass viele Kinder bereits ohne Frühstück zur Schule kommen. Sie können sich nicht konzentrieren, ihnen wird schlecht und sie können dem Unterricht nicht mehr folgen. Hier muss dringend etwas passieren. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass den Kindern ein gesunder Pausensnack wie z.B. Äpfel und Bananen bereit gestellt wird. Wir haben bereits einen entsprechenden Antrag in den Sozialausschuss, den Ausschuss für Schule, Kinder und Jugend und den Stadtrat eingebracht, in dem wir auch fordern, dass das kostenlose Mittagessen an die Nachmittagsbetreuung gekoppelt wird. Da die wenigsten Schulen über eine Mensa oder Cafeteria verfügen, müssen dringend Räumlichkeiten entstehen, in denen SchülerInnen in Ruhe zu Mittag essen können. Damit bedürftige Kinder schnell und unbürokratisch vom kostenlosen Mittagessen profitieren, wünschen wir uns, dass die Stadt Saarbrücken im Einvernehmen mit der ARGE beschließt, auf die 1 Euro-Eigenbeteiligung bei der Hartz IV-Aufwendung zu verzichten. Zurzeit müssen sich einkommensschwache Eltern nämlich mit 1 Euro pro Mittagessen beteiligen. Hintergrund für diese ungewöhnliche Forderung an die Eltern ist der Umstand, dass in den Hartz IV-Leistungen die Kosten für das Essen der Kinder mit eingerechnet sind. Das sollte sich ändern, da mit den Hartz IV-Regelsätzen ohnehin nicht einmal annähernd der finanzielle Bedarf von Kindern abgedeckt ist und wir nicht in bürokratischen Aufwand investieren wollen.

Claudia Willlger-Lambert