18.06.2008 | Universitätsstadt Saarbrücken

Seit 60 Jahren ist Saarbrücken Universitätsstadt. Trotzdem hat man das Gefühl, dass die Uni noch nicht so ganz in den Herzen der Saarbrücker BürgerInnen angekommen ist – vielleicht weil sie als Campusuni weniger das Stadtbild prägt. Doch das soll sich bald ändern. Bei unserem Hearing „Uni in der Stadt – Stadt in der Uni“, das letzte Woche im Rathausfestsaal stattfand, bekräftigten Universitätspräsident Prof. Dr. Linneweber und Christel Drawer von der Kontaktstelle Wissenschaft der Stadtverwaltung künftig stärker zusammenzuarbeiten. Der Universitätspräsident wies u.a. auf die wirtschaftliche Bedeutung der Uni für Saarbrücken hin. So schaffen die von der Uni eingeworbenen Drittmittel seiner Ansicht nach hunderte Arbeitsplätze. Er plädierte für eine bessere Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs an die Uni und sprach sich für eine Saarbahntrasse durch den Meerwiesertalweg aus. Mit einem Campus-Center, in dem Studierende Dienstleistungen rund ums Studium erhalten, soll der Campus urbaner werden. In diesem Campus-Center plant die Stadt ein Bürgeramt für die Studierenden einzurichten. Verbessert werden sollen auch die Informationen auf der Homepage der Stadt und der Uni, um gegenseitig mehr füreinander zu werben. Es tut sich also was, wie auch die gut besuchten Ringvorlesungen im Rathausfestsaal zeigen. Zur Attraktivität einer Universitätsstadt gehört für uns aber auch, dass junge Menschen unabhängig vom Geldbeutel der Eltern studieren können. Deshalb setzen wir uns für die Abschaffung der Studiengebühren ein. Wir fordern, dass das erste berufsqualifizierende Studium über das Steueraufkommen finanziert wird. Angesichts zurückgehender Studierendenzahlen muss das Saarland wieder ein gebührenfreies Studium ermöglichen. Nach wie vor gilt, dass Studiengebühren die Selektion nach sozialen Gesichtspunkten verschärft. Das ist für den Unistandort Saarbrücken und das Saarland gefährlich: Studiengebühren sind für den intellektuellen Nachwuchs ein gewichtiger Grund sich gegen ein Studium im Saarland zu entscheiden.

Claudia Willger-Lambert