Wir haben uns vorgenommen, den Anteil des Fahrradverkehrs in Saarbrücken auf 10 % zu steigern. Das hört sich zunächst mal nach nicht viel an, ist aber bei genauer Betrachtung eine enorme Kraftanstrengung. Denn der Radanteil in der Landeshauptstadt liegt im Moment bei nur 3 % und ist damit der niedrigste Anteil aller deutschen Städte.
Neben dem Ausbau des Radwegesystems und der Besetzung der Stelle des Fahrradbeauftragten, geht es uns vor allem um eine positive Imagekampagne. Das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer/innen soll sich ändern. Bei vielen steht der Drahtesel immer noch im Image der „Arme-Leute-Verkehrsmittel“. Nur wer sich finanziell kein Auto leisten kann, fährt Rad. Diese antiquierte Einstellung hat viel mit historischen, regionalen bedingten Ursachen zu tun. Wer es „zu etwas gebracht hat“, fährt eben auch ein dickes Auto. Das gilt nach wie vor als Zeichen des gesellschaftlichen Aufstiegs. In einem von der Arbeiterklasse geprägten Land nichts Ungewöhnliches.
Aber heute gilt: mobil mit Rad, ökonomisch effizient und ökologisch sinnvoll. Denn ein Rad verursacht keine gefährlichen Emissionen. Um den Radverkehr nach vorne zu bringen, arbeiten wir an einem umfangreichen Konzept. Woher und wohin bewegen sich die Fahrer/innen. Zu welchem Zweck fahren sie Rad? Zur Arbeit, zur Freizeit oder zum Shoppen? Wie sieht es mit der Verkehrssicherheit aus?
Alles Fragen, die professionell angegangen werden müssen und deshalb ist uns die Stelle des Radbeauftragten so wichtig. Denn nur die koordinierte Arbeit wird die Verkehrssituation in Saarbrücken für alle Beteiligten erleichtern. Mehr Rad heißt weniger Verkehrsstau, heißt bessere Luft, heißt mehr Mobilität für alle. Fahr Rad!
Thomas Brück
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