09.04.2008 | Radverkehr

Der Deutsche Städtetag prognostiziert bis 2020 einen „sehr hohen Anstieg des KFZ-Verkehrs“. Deshalb muss der städtische Verkehr in den Fokus gerückt werden. Verkehrsprobleme sind nicht mehr mit Einzelmaßnahmen zu lösen, sondern mit integrierten Konzepten. Ein solches Konzept haben wir zusammen mit Verkehrs- Umwelt- und Städtebauexperten erarbeitet. Ziel ist es, die verschiedenen Verkehrsträger intelligent miteinander zu vernetzen. Neben der Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs, z.B. durch ein attraktives Park & Ride-Angebot, machen wir uns für mehr Radverkehr in Saarbrücken stark. Der Anteil des Radverkehrs kann in den nächsten Jahren auf mindestens 10 Prozent gesteigert werden, wenn das vorhandene „Radwegelückennetz“ zu einem Velorutenetz ausgebaut wird. Die Pläne dazu liegen in der Schublade und müssen nur umgesetzt werden. Die entsprechenden Maßnahmen sind im Veloroutenkonzept der Landeshauptstadt Saarbrücken und des ADFC von 2001 genannt. Scharf zu kritisieren ist, dass in diesem Bereich seit Jahren nichts geschehen ist. Seit die CDU-FDP-Koalition 2004 ihre Arbeit aufgenommen hat, wurden keine Haushaltsmittel für die Umsetzung entsprechender Maßnahmen mehr eingestellt. Seit 2005 ist der Fahrradetat sogar auf 0 Euro gekürzt worden! Um die Nutzung des Fahrrades vor allem im Innenstadtbereich voranzutreiben und das Rad als Verkehrsmittel „hoffähiger“ zu machen, bieten sich auch Pfandrad- oder Verleihsysteme wie z.B. in Lyon an. An zentralen Stellen sind dort Fahrräder verfügbar und vereinfachen zu überschaubaren Kosten die Mobilität in der Innenstadt. Mitarbeiter der Firma JC Decaux haben uns in der Fraktion ihr Konzept vorgestellt. Damit ein solches Konzept Erfolg hat, muss allerdings die Rad-Infrastruktur stimmen. Dazu gehört aus unserer Sicht auch, dass der von CDU und FDP blockierte Radweg in der Dudweilerstraße gebaut wird. Wir werden in die Haushaltsberatungen den Antrag einbringen, dass der Posten „Ausbau Radwegenetz“ wieder angemessen ausgestattet wird.

Thomas Brück