Die Mainzer Straße ist ein lebendiger Ort. Seit Jahren polieren dort engagierte Anwohner/innen und Geschäftsleute das Image auf. Allen voran Hotelier Gerd Leidinger. Jetzt hat dieser angeregt die Verkehrsströme in der Straße zum Thema zu machen.
Ich möchte die Anregung gerne aufnehmen und ergänzen. Wie wär’s denn mit einer „Straße für alle“? Ich meine damit zunächst einmal die gemeinsame Nutzung der Mainzer als Verkehrs- und Aufenthaltsraum für alle Verkehrsteilnehmer/innen, egal ob Auto, Bus, Rad oder Fußgänger/in. Zweitens die Verständigung aller Verkehrsteilnehmer/innen auf ein gleichberechtigtes Miteinander. Kurz gesagt: Kommunikative Individualität vor sturköpfiger Rechthaberei im Straßenverkehr!
Dies dient nicht nur dem allgemeinen Wohlbefinden der Straßenanlieger/innen und Straßennutzer/innen, nein, es dient auch der Fortentwicklung Saarbrückens. Wenn man den öffentlichen Raum durch höhere Aufenthaltqualität und Attraktivität aufwertet, gewinnen alle.
Ein weiteres spricht für die neue Konzeption. Wenn man den Wissenschaftler/innen und Stadtplaner/innen glauben darf, wird das 21. Jahrhundert das Jahrhundert der Stadt.
Schon jetzt leben in der EU 80 % der Bevölkerung in Städten. Das bedeutet, die Städte sind der Taktgeber für die umliegenden Gebiete. Wie wir in unseren Städten leben, ist deshalb auch der Schlüssel zur Lösung vieler Probleme, wie sie sich früher oder später auch woanders ergeben. Sei es im sozialen Umgang miteinander oder im Umgang mit Natur und Ressourcen. Städte sind Trendsetter!
Und wenn schon in New York City der weltberühmte Broadway zur Fußgängerzone wird, warum sollten wir in Saarbrücken nicht auch auf attraktive Straßengestaltung setzen.
Mut für Neues!
Thomas Brück