Sie wissen, liebe Leserin und Leser, dass die Saarbrücker Stadtwerke wieder in die Erzeugung von Strom und Wärme einsteigen. Mit einem eigenen Kraftwerk. Das ist die richtige Entscheidung, denn auf dem Energiemarkt ist Bewegung. Nicht erst die jüngst wieder entbrannte Diskussion um längere Laufzeiten für Atomkraftwerke sorgt für politischen Sprengstoff. AKW’s, aber auch die fossilen Energieträger wie Kohle, haben keine Zukunft in einer modernen auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Energiepolitik.
Dass die Umstellung der Energieerzeugung auf erneuerbare Energien nicht eins zu eins von heute auf morgen möglich ist, weiß man auch bei den Saarbrücker Stadtwerken. Deshalb setzt man für eine Übergangszeit auf eine moderne Gasturbine mit Wärmeauskoppelung. In den weiteren unternehmerischen Planungen haben aber die erneuerbaren Energien einen besonderen Stellenwert erreicht. Wir unterstützen diese Politik nachdrücklich, denn wenn wir im Jahr 2020 den Anteil der Erneuerbaren auf 20 % steigern wollen, so die saarländische Umweltministerin, müssen die Stadtwerke mit ins Boot. Dieses ehrgeizige Ziel zu verwirklichen wird nicht einfach. Hat man doch landes- und bundesweit gegen mächtige Lobbyisten zu kämpfen. Und es geht schlichtweg auch um viel Geld. Viel Geld, das die „großen 4“ tagtäglich mit ihrem Atomstrom verdienen. Jeden Tag 1 Mio. Euro. Mit Schrottreaktoren, deren Laufzeit die schwarz-gelbe Bundesregierung im Herbst verlängern möchte. Mit Reaktoren, deren Sicherheitsstandards heute keiner Prüfung mehr standhalten. Ein Sicherheitsrisiko ungeahnten Ausmaßes. Von den über 10 Milliarden Euro, die in die bis heute ungeklärte Entsorgung des Atommülls fließen müssen, gar nicht erst zu reden.
Thomas Brück