04.03.2008 | VVS

Ende 2010 wird die Saarbahn frühestens nach Heusweiler fahren. Diese katastrophalen Verzögerungen schaden dem Image des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) erheblich. Für seine Fehlleistungen hat VVS-Geschäftsführer Prof. Franz Heinrich inzwischen die rote Karte erhalten. Seine fristlose Kündigung und die Einstellung der neuen Vorstände waren wichtige Schritte, um den angeschlagenen VVS-Konzern aus der Krise zu führen. Um fit für die anstehenden Herausforderungen zu sein, ist es dringend nötig, dass weiteres fachlich qualifiziertes Personal eingestellt wird. Wir haben erhebliche Zweifel daran, dass mit den beiden Generalbevollmächtigten – einer SPD, der andere CDU – die positive Trendwende im VVS-Konzern zu schaffen ist. Speziell der Verkehrsbereich ist mit zahlreichen Fehlentwicklungen verknüpft. Der verantwortliche Generalbevollmächtigte hat es sträflich unterlassen, eine Fortschreibung der Finanzierung des Saarbahn-Weiterbaus zu veranlassen. Dadurch entsprechen die den Aufsichtsgremien vorgestellten Investitionskosten in keiner Weise den tatsächlich zu erwartenden Kosten. Dies stellt eine eklatante Desinformation und Missachtung des Aufsichtsrates dar und muss personelle Konsequenzen haben. Schon bei der so genannten Liniennetzoptimierung im Busverkehr im letzten Jahr hat die Konzernspitze dilettantisch agiert. Das sture Festhalten an offensichtlichen Fehlentwicklungen hat den Konzern und damit letztlich die Bürgerinnen und Bürger hundert Tausende von Euro gekostet. Offensichtlich ist der Generalbevollmächtigte mit vielen Prozessen überfordert und hat viele Fehlentscheidungen der Geschäftsführung in der Vergangenheit mitgetragen ohne diese zu korrigieren. Das zeigt sich auch daran, dass die wichtige Marktorientierte Direktvergabe nun auf der Kippe steht. Wir wollen, dass anstelle der Generalbevollmächtigten echte Experten oder Expertinnen eingestellt werden. Ausschlaggebend für die Einstellung muss die berufliche Kompetenz sein und nicht das Parteibuch.

Claudia Willger-Lambert