30.04.2008 | Grüne fordern Überprüfung der geplanten Kosten für Stadtmitte am Fluss – Land ist in der Pflicht

Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat haben sich kritisch zu den vorgestellten Kosten des Projektes „Stadtmitte am Fluss“ geäußert und fordern die Verantwortlichen auf, zu prüfen, wie die Kosten deutlich unter die aktuell genannte Summe von 300 Millionen Euro gedrückt werden können. Ziel müsse es sein, die von Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer für die Baukosten genannte Schwankungsbreite von bis zu 25% auszuschöpfen, jedoch nach unten. Man sei von grüner Seite nicht bereit, jedwede Kostensteigerung mitzutragen; das Gesamtprojekt müsse sich finanzrealistisch gestalten lassen.
Besonders kritisieren die Stadtratsgrünen die Kosten des eigentlichen Tunnelbaus, der jetzt alleine 180 Millionen Euro kosten soll. Der baupolitische Sprecher Guido Vogel erklärt dazu: „Hier stellt sich die Frage, ob man nicht mit einer abgespeckten Variante erhebliche Kosten sparen kann. Für die Bürgerinnen und Bürger wird nachher entscheidend sein, ob sie die stadtplanerischen Folgen von Stadtmitte am Fluss, also den Naherholungswert und lebendige Stadtteile genießen können. Eine bzw. zwei Betonröhren werden hier weniger im Mittelpunkt stehen.“
Wichtig sei, dass die Landeshauptstadt Saabrücken mit dem Projekt zukunftssicher gemacht werde. Reine Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur müssten auf das absolut Notwendigste minimiert werden. Ohne eine starke Landeshauptstadt werde auch das Saarland seine Zukunftschancen verspielen. Die Grünen fordern deshalb von der Landesregierung, alle verkehrsplanerischen Gedanken auf das Projekt „Stadtmitte am Fluss“ zu konzentrieren. Dazu parallel eine A1-Verschwenkung oder einen Umgehungsring für die Landeshauptstadt zu planen, mache aus stadtplanerischer aber vor allem auch finanzieller Sicht keinen Sinn mehr.
Vogel dazu: „Wir sehen bei dem Großprojekt jetzt vor allem das Land in der Pflicht. Es muss zum einen alle Spareffekte in die Gesamtrechnung einbringen und damit für eine maßgebliche Reduktion der Kosten sorgen und zum anderen sich von der Gesamtverkehrsplanung her vollkommen auf das Leitprojekt „Stadtmitte am Fluss“ konzentrieren.“