29.04.2011 | Nein zum Biergarten am Staatstheater

Grüne Fraktion im Bezirksrat Mitte äußert Bedenken

Der neue Besitzer des „Karlsberg-Schiffes“, das unterhalb des Staatstheaters liegt, beabsichtigt dort einen Biergarten zu errichten. Dazu äußert sich die grüne Fraktion im Bezirksrat Mitte ablehnend.

„Auf 800 qm soll auf den Saarwiesen unterhalb des Staatstheaters ein Biergarten mit 480 Sitzplätzen entstehen. Versprochen wird ein qualitätsvolles und bequemes Ambiente. Auch wenn sich die Pläne auf den ersten Blick einladend darstellen und vom einem bürger- und kinderfreundlichen Biergarten die Rede ist, haben wir genauer hingesehen.

Die Saarwiesen am Staden werden immer mehr übernutzt, auf kleiner Fläche drängeln sich immer mehr Menschen. Der öffentliche Raum zum kostenlosen Verweilen, Sonnen, Spiel und Sport wird zunehmend durch kommerzielle Angebote verdrängt und damit immer kleiner. FederballspielerInnen müssen Platz machen für gastronomische Angebote und das in unmittelbarer Nähe zum St. Johanner Markt. Ein zusätzliches gastronomisches Angebot in geplanter Größe ist aus unserer Sicht nicht notwendig und wertet den Staden nicht auf. Im Gegenteil.

Auch die Aufstellung von Verkaufsständen für Getränke, kleinere Speisen, Eis etc. vor dem Karlsberg-Schiff direkt am Durchgangsverkehr für FußgängerInnen und FahrradfahrerInnen erscheint uns nicht durchdacht. Bei schönem Wetter wird es dort unweigerlich zu Staus, Störungen und Sperrungen auf dem Weg kommen; auch eine Unfallgefahr ist dabei nicht auszuschließen. Wir befürchten, dass hier die sensible, schmale Flussböschung zertrampelt wird.
Ebenso macht uns die Installierung von Toilettenwagen unter den Brückenbogen Kummer. Das ist sicher auch für die NutzerInnen des Spielplatzes sinnvoll, sieht aber wenig attraktiv aus und kann auch zu einer Geruchsbelästigung werden.
Zudem gibt es noch einige Detailfragen wie z.B. zum Konzessionsrecht zu klären.
Schlussendlich zweifeln wir daran, dass der Lärm des Biergartens incl. musikalischer Beschallung den nahen Theaterbetrieb nicht stören soll.

Damit derartige Diskussionen nicht immer wieder aufflammen, fordern wir ein Freiraum Nutzungskonzept für die Saarauen, in dem ein angemessenes Verhältnis zwischen öffentlich zu nutzenden Flächen und Flächen mit kommerzieller, gastronomischer Nutzung bestimmt wird.“