Auf die immer wieder kehrenden Äußerungen, ein/e Radbeauftragte/r für Saarbrücken sei überflüssig, reagiert der Fraktionsvorsitzende der Grünen-Stadtratsfraktion Thomas Brück mit Unverständnis:
„RadfahrerInnen in Saarbrücken können ein Lied davon singen: kein geschlossenes Radwegenetz, unzureichende Abstellplätze und rücksichtslos zugeparkte Radwege. Kein Wunder, dass man in der Stadt wenig radfahrende Kinder sieht. Mit einem Anteil von 2-3% Radverkehr liegt Saarbrücken am hinteren Ende der bundesdeutschen Städte. Dabei verlangen die Belastungen durch Lärm, Abgase und Feinstaub sowie die absehbaren Auswirkungen des Klimawandels auch auf Saarbrücken durchgreifende Maßnahmen.
Um die Menschen vom Radfahren zu überzeugen, reichen Argumente, die ausschließlich an die Vernunft appellieren, nicht aus. In Saarbrücken muss eine breite politische und gesellschaftliche Akzeptanz dafür geschaffen werden, dass der öffentliche Verkehrsraum allen VerkehrsteilnehmerInnen gleichberechtigt zur Verfügung steht und keine Verkehrsart einseitig bevorzugt werden soll. Es muss die Einsicht wachsen, dass das Rad genau so ein Verkehrsmittel ist wie Bus/Bahn und Auto.
Wer trotzdem sagt, ein Radbeauftragter in Saarbrücken sei überflüssig oder auch als „Grüne Spielereien“ (wie in der SZ vom 28.3.11) bezeichnet, der handelt nicht im Interesse der Saarbrücker BürgerInnen. Es ist im Gegenteil entlarvend und belegt die hiesige unverhohlene Fahrradfeindlichkeit, wenn weiterhin gefordert wird, die Aufgaben eines Fahrradbeauftragten seien quasi nebenher zu erledigen. Eine sinnvolle Fahrradpolitik erfordert auch sinnvolle Investitionen. Wer tatsächlich grundlegend etwas im Sinne der RadfahrerInnen in Saarbrücken ändern will, der wird schnell einsehen, dass das nur ein Profi tun kann, der auch über entsprechende hochwertige schulische und berufliche Qualifikationen verfügt. Und der ist nicht zum Nulltarif zu bekommen.“
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