Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat bekennen sich zur Stadtmitte am Fluss mit Tunnellösung, fordern aber die Verantwortlichen in Stadt und Land auf, sich ernsthafte Gedanken um finanzielle Einsparpotenziale zu machen. Darüber hinaus soll durch die Umsetzung des Großprojektes eine echte Verkehrswende hin zu mehr umweltfreundlichen Verkehrsträgern gelingen.
Der bau- und verkehrspolitische Sprecher, Guido Vogel-Latz, erläutert dazu:
„Wir haben die Sommerpause der städtischen Gremien genutzt, um uns nochmals kritisch mit dem Großprojekt und insbesondere mit der Tunnellösung auseinander zusetzen. Kritikpunkte waren vor allem die enorm gestiegenen Gesamtkosten und die unklare verkehrspolitische Zielsetzung des Vorhabens.“ Mittlerweile habe sich aber in der Fraktion die Erkenntnis durchgesetzt, dass es zum Großprojekt mit Tunnellösung keine Alternative gibt.
Vogel dazu erklärend: „Die Idee einer Lösung ohne Tunnel beinhaltet das große Restrisiko, dass wir letztendlich ohne eine verkehrliche und städtebauliche Lösung an der Saar leben müssen. Dass alles beim Alten bleibt, wollen wir aber nicht.
Gleichzeitig muss aber insbesondere bei den großen infrastrukturellen Maßnahmen nach Einsparpotenzialen gesucht werden, um die Gesamtkosten nicht weiter nach oben zu treiben.“
Vertieft haben sich die Grünen Gedanken darum gemacht, wie eine echte Verkehrswende gelingen kann. Hier stehen bei ihnen insbesondere die so genannten Entflechtungen der Auf- und Abfahrten der BAB 620 in der Kritik. „Wir stimmen dem grundsätzlichen Ziel zu, dass es durch den Tunnel nicht zu einem Mehr an Staus auf der Stadtautobahn kommen darf. Wir stimmen aber nicht der Lösung zu, dies durch eine Auffächerung der Auf- und Abfahrten zu erreichen. Dies zerstört zusätzlich die Flusslandschaft und kostet stolze 35 Millionen Euro“ erläutert Vogel-Latz dazu.
Die Grünen im Stadtrat regen hier an, durch Maßnahmen wie den Ausbau der Saarbahn oder einem Park & Ride Konzept, insbesondere dem Berufsverkehr eine Alternative zum Auto anzubieten und damit auch die Staugefahr zu mindern.
Bezüglich der Koalitionsverhandlungen auf Landesebene erwarten die Stadtratsgrünen, dass sich alle drei Koalitionspartner eindeutig zum Großprojekt bekennen. Die Idee, dass die städtebaulichen Lösungen ohne Tunnel zu erreichen sind, halten sie für realitätsfern und kontraproduktiv.
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