27.01.2014 | Stadtratsgrüne bekräftigen ihre Pläne zu Stadtmitte am Fluss

CDU-Kritik ist gegenstandslos

Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat wehren sich gegen den Eindruck, dass die Stadtautobahn sofort und gleich in eine Stadtstraße umgewandelt werden soll.
Dieser Eindruck werde von der CDU bewusst geweckt, um den grünen Verkehrsansatz unseriös und unrealistisch erscheinen zu lassen, beanstandet der Fraktionsvorsitzende Guido Vogel-Latz.

„Anstatt einem weiteren sechsspurigen Ausbau der Stadtautobahn das Wort zu reden, sollte sich die Stadtratsunion lieber mit innovativen mutigen Verkehrskonzepten beschäftigen. Denn das ist Fakt: im Bundesverkehrswegeplan ist heute noch aufgeführt, dass die A 620 in der Stadtmitte von Saarbrücken sechsspurig auszubauen sei. Mal abgesehen davon, dass sechs Spuren durch Saarbrücken – egal ob in einem Tunnel oder durch eine Verbreiterung der Autobahn in jetziger Form – das Stadtbild ruinieren, sind zusätzliche Straßenerweiterungen nicht mehr zeitgemäß. Mit mehr Straßen lösen wir keine Verkehrsprobleme sondern verschärfen sie. Es ist endlich an der Zeit, dass wir die hausgemachten Probleme der Stadtautobahn mit Mut und Tatkraft angehen. Auf die eine große Lösung zu warten, macht keinen Sinn mehr.
Die Stadtautobahn mit ihrer jetzigen Belastung ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen autolastigen Verkehrspolitik. Wenn wir diesen Ansatz verändern wollen, verlangt das einen ebenso langen Umkehrprozess. Erst am Schluss steht dann der Rückbau der BAB 620.
Da für die großen Lösungen wie der Tunnel das Geld fehlt und Maßnahmen wie die Südumfahrung verkehrsstrategisch keinen Sinn machen, führt kein Weg vorbei, zu überlegen, wie der Bestand langfristig zurückgebaut werden kann. Davor kann auch eine CDU mit ihrer antiquierten Verkehrspolitik nicht die Augen verschließen.
Die eigentliche Mammutaufgabe, die vor uns liegt, ist die ökologische Verkehrswende: Schiene vor Straße, weniger Auto dafür mehr ÖPNV. Das Ganze kann auch nur gelingen, wenn die SaarbrückerInnen mittelfristig öfters das Auto stehen lassen und mehr auf Bus, Bahn und Rad umsteigen bzw. zu Fuß gehen. Aufgabe der städtischen Verkehrspolitik ist es, diese Alternativen attraktiv zu gestalten.
Das ist für uns das Gebot der Stunde.“