24.08.2012 | Rampe am Drescher Haus muss erhalten bleiben

Grünen-Stadtratsfraktion gegen Abriss

Im Rahmen der Umgestaltung der Berliner Promenade hat die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen mehrfach die unzureichenden barrierefreien Zugänge kritisiert. Der geplante Abriss der Rampe am Drescher Haus ist deshalb nicht hinnehmbar. Dazu erklärte der Baupolitische Sprecher Guido Vogel-Latz:

„Uns ist zu Ohren gekommen, dass die Rampe am Drescher Haus unmittelbar vor dem Abriss steht. Angesichts der unzureichenden barrierefreien Zugänge zur Berliner Promenade ist diese Planung unverständlich und muss verhindert werden.
Denn in diesem Teil der Berliner Promenade ist der geplante Fahrstuhl nicht groß genug, um RollstuhlfahrerInnen mit Begleitpersonen oder auch Kinderwagen zusammen mit Eltern auf einer Fahrt mitzunehmen. Bei schönem Wetter wird dieser enge Fahrstuhl zum Nadelöhr auf dem Weg von der Bahnhofstraße zur Berliner Promenade. Schlangestehen und Warten wird sich nicht vermeiden lassen und wird nicht dazu beitragen, dass die neue Stadtmitte am Fluss diesem Personenkreis in guter Erinnerung bleibt. Einen Komplettausfall des Fahrstuhls aufgrund technischer Störungen mag man sich erst gar nicht vorstellen.
Und noch aus einem anderen Grund sollte und muss die Rampe erhalten bleiben: im Gegensatz zu einem Fahrstuhl hat eine Rampe keine Folgekosten wie Wartung oder Betriebsstörungen und ist jederzeit benutzbar.
Gleichzeitig könnte diese Rampe eine qualitätsvolle und nachhaltige Verknüpfung zum Kaiserviertel und Mühlenviertel darstellen und würde die in Verlängerung in der Bahnhof¬straße endende Sulzbachstraße als Haupterschließung dieser Viertel für den Fuß- und Radverkehr aufwerten. Die direkte und störungsfreie Zugänglichkeit zur Berliner Promenade würde diese Innenstadtviertel zusammen mit anderen Aufwertungsstrategien wie der Neubebauung des alten Stadtbades mit dem neuen Leben an der Berliner Promenade verbinden.
Wir fordern, dass dem Thema Barrierefreiheit innerhalb der Neugestaltung der Berliner Promenade mehr Bedeutung beigemessen wird. Ansonsten ist nicht zu verhindern, dass das gesamte Großprojekt „Stadtmitte am Fluss“ kein gutes Bild abgibt“.