Die grüne Stadtratsfraktion hat sich mit Vertretern des Eurodistrict SaarMoselle, dem amtierenden Präsidenten Schuh sowie dem Projektleiter Fourmann über die Förderung des grenzüberschreitenden ÖPNV ausgetauscht.
Zu den Gesprächsergebnissen teilt der verkehrspolitische Sprecher von Bündnis90/Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat, Guido Vogel-Latz mit:
„Die Zusammenarbeit in der Großregion Saar-Lor-Lux muss stärker gefördert werden. Denn die Großregion ist schon längst Realität. Das zeigt die hohe Zahl an Verbrauchern und Arbeitskräften, die täglich die Grenzen passieren.
Aber neben der besseren Förderung z.B. der Zweisprachigkeit oder auch der Koordination der unterschiedlichen Ausbildungssysteme ist genauso eine bessere Abstimmung des grenzüberschreitenden öffentlichen Personennahverkehrs notwendig. Zu diesem Ergebnis kamen Vertreter der grünen Stadtratsfraktion und des Eurodistrict SaarMoselle, einem europäischen Verbund für territoriale Zusammenarbeit, bei einem Austausch über Verbesserungen des grenzüberschreitenden ÖPNV.
Eine Studie im grenzüberschreitenden Raum machte deutlich, dass der derzeitige Anteil des ÖPNV allein durch bessere Abstimmung der verschiedenen Akteure über Fahrpläne und Haltepunkte von 1.000 auf 5.000 Fahrgäste täglich zu steigern wäre. Deshalb bejahen wir ausdrücklich das Vorhaben des Departement Moselle, die Attraktivität und Akzeptanz der Buslinie von Saint-Avold nach Saarbrücken durch finanzielle Förderung zu erhöhen.
Gleichzeitig wurde uns deutlich, dass den Bemühungen den grenzüberschreitenden öffentlichen Personennahverkehr zu harmonisieren und aufeinander abzustimmen, von deutscher Seite aus mehr Beachtung geschenkt werden muss. Und hier verdient die angestrebte Saarbahn-Erweiterung nach Forbach und daran anknüpfend der tram-train ein besonderes Augenmerk. Diese lothringische Bahnidee greift die Verlängerung der Saarbahnlinie bis nach Forbach auf und entwickelt sie weiter. In der ersten Phase ist die Strecke aus Richtung Saarbrücken von Forbach über Freyming-Merlebach nach Saint-Avold geplant, anschließend soll der tram-train auch in Richtung Saarlouis und Richtung Völklingen fahren.
Die politische Arbeit im Saarland sollte sich in der nächsten Zeit darauf konzentrieren, die Gemeinsamkeiten des tram-train mit der Saarbahn herauszuarbeiten. Grundsätzlich muss man sich klar darüber werden, wo die zukünftigen Potenziale der Saarbahn liegen. Nach unserer Meinung gibt es keinen Zweifel daran, dass die Bahn neben der Erweiterung nach Völklingen auch möglichst schnell nach Forbach fahren muss. Gedankenspiele im Koalitionsvertrag der Landesregierung von CDU und SPD, die eine Streckenführung nach Püttlingen vorsehen, betrachten wir als Hirngespinste“.