Stadtratsgrüne plädieren für den Erhalt von Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
Derzeit findet im Landtag eine Anhörung zum Gutachten des Wissenschaftsrates zur Zukunft der saarländischen Hochschulen statt. Als Betroffene wird auch die Landeshauptstadt dazu eine Stellungnahme abgeben. Auf Antrag der grünen Stadtratsfraktion wurde im Stadtrat beschlossen, in dieser Stellungnahme deutlich auf die Auswirkungen einer Schließung der Studiengänge der Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaftlehre hinzuweisen. Dazu teilt die Stadtverordnete Claudia Willger mit:
„Mit höchster Besorgnis sehen wir insbesondere die Empfehlungen des Wissenschaftsrates auf die Studiengänge Jura und BWL zu verzichten. Denn diese Empfehlung würde dazu führen, dass damit die größte Fakultät der Universität des Saarlandes geschlossen würde. Mit mehr als 5.000 Studierenden bildet sie rund ein Drittel aller StudentInnen der gesamten Universität ab. Die hohe studentische Nachfrage und die relativ kostengünstigen Studienplatzangebote finden in den Empfehlungen keine hinreichende Beachtung.
Werden diese Sparvorschläge umgesetzt, könnten Unsicherheiten und finanzielle Belastungen auf die jetzigen StudentInnen zukommen, denn die Frage, ob sie in Saarbrücken fertig studieren können, ist nicht beantwortet. Ein Umzug in ein anderes Bundesland zur Fortsetzung des Studiums ist unter Umständen mit enormen finanziellen Mehrausgaben verbunden.
Ein weiterer wichtiger Punkt wurde im Gutachten nicht aufgegriffen, nämlich, dass das saarländische Landesrecht ausschließlich an der hiesigen Universität gelehrt wird. Ebenso wurde nicht berücksichtigt, dass die Uni mit den verschiedenen Instituten, wie dem Europa-Institut, dem Institut für Rechtsinformatik und dem Centre Juridique Franco-Allemand über Bereiche mit höchster Anerkennung verfügt. Damit wird sowohl die Frankreichkompetenz gestärkt als auch einer internationalen Juristenausbildung Rechnung getragen.
Gerade auf die Landeshauptstadt hätte eine Schließung dieser wichtigen Fachrichtungen dramatische Auswirkungen. Weder die befürchtete Abwanderung von StudentInnenen noch der Verlust für den hiesigen Arbeitsmarkt könnten in anderer Weise aufgefangen werden. Eine Schließung der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften würde nicht nur ein irreversibler Beitrag zur Abschaffung des Saarlandes bedeuten sondern eben auch eine nicht hinnehmbare Schwächung der LHS“.
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