13.07.2011 | Franzenbrunnen: Weniger Auto für Alle

Grünen-Stadtratsfraktion unterstützt die Ideen des ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) möchte das Neubaugebiet Franzenbrunnen nach dem Vorbild des Freiburger Vauban-Viertels autofrei halten.
Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Thomas Brück:

„Grundsätzlich befürworten wir die Vorschläge des ADFC. Wir hatten uns für die Bebauung des Franzenbrunnens ausgesprochen, ausdrücklich unter der Bedingung, dass hier eine ökologische Bauleitplanung für ein Leuchtturm-Projekt sorgt, das weit über die Stadtgrenzen hinaus positiv ausstrahlen könnte. Zu diesem Vorbildcharakter gehören neben nachhaltigem Bauen natürlich auch weitere ökologische Kriterien wie maximale Energieeinsparung, Brauchwassernutzung, wenig versiegelte Flächen, aber auch so wenig Auto wie möglich und soviel ÖPNV wie nötig. Die zukünftigen BewohnerInnen, zu denen wahrscheinlich mehrheitlich junge Familien zählen werden, sollten sich durchaus dazu bekennen, sich ökologisch fortbewegen zu wollen und so oft wie möglich ohne Auto auszukommen. Wenn dann der öffentliche Verkehrsraum im neuen Wohngebiet noch so gestaltet wird, dass sich Radfahren und zu Fuß gehen zwangsläufig anbietet, verzichten die neuen BewohnerInnen bestimmt gerne auf Stellplätze vor ihrem Haus zugunsten öffentlich zu nutzender Frei- und Spielflächen wie z.B. für ihre Kinder.

Von dieser Konzeption können auch die alteingesessenen BewohnerInnen profitieren, die jetzt noch gegen eine Bebauung sind, eben weil sie mehr Verkehr befürchten. Hand in Hand mit weniger Autoverkehr muss nämlich der Ausbau des ÖPNV erfolgen. Das vorhandene Angebot muss quantitativ und qualitativ verdichtet werden, so dass auch die Alteingesessenen dazu ermuntert werden, das Auto stehen zu lassen.

Wer eine 08/15 Reihenhaussiedlung mit vielen Stellplätzen vor seiner Haustür möchte, ist am Franzenbrunnen nicht gut aufgehoben. Deshalb ist aus unserer Sicht die Mobilitätsfrage der Dreh- und Angelpunkt im neuen Wohngebiet. Die Lösung dieser Frage ist die große Herausforderung, die nur gemeinsam angegangen werden kann: mit den jetzigen AnwohnerInnen, mit den zukünftigen BewohnerInnen, mit Politik und Verwaltung. Eine frühzeitige und professionelle Bürgerbeteiligung bietet hier die Chance, die Menschen von der Sinnhaftigkeit eines innovativen nachhaltigen Stadthausviertels zu überzeugen und vielleicht sogar für die Vorteile eines nahezu autofreien Wohnens zu begeistern. Und hierbei erwarten wir auch, dass die Verwaltung mit entsprechenden Vorschlägen diese Ideen forciert“.